Zum Erfolg von Ursula Huber-Stromenger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich vor allem finanzielle Unabhängigkeit und Selbständigkeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, aber seit zwei Jahren haben wir mit der Gesundheitsreform zu kämpfen. Deshalb werde ich in Zukunft wieder vermehrt im Außendienst arbeiten, wo auch meine große Stärke liegt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Man muß jeden Tag neu kämpfen, denn die Krankenkassen rufen an und wir müssen sofort reagieren. Unsere Kunden sind ausschließlich die Krankenkassen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich denke schon, denn Frauen sind einfach gutmütiger.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich von Anfang an erfolgreich. Als wir das Geschäft eröffnet haben, wurden die Aufträge mehr, die Krankenkassen haben uns Aufträge gegeben und wir erreichten eine sehr gute Zusammenarbeit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Entschluß, uns nach der Trennung vom vorigen Sanitätshaus selbstständig zu machen, war ein sehr erfolgreicher, auch wenn wir damit ein großes finanzielles Risiko eingingen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, mein Mann.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das Problem ist unsere Regierung, die Fehlentscheidungen bei der Gesundheitsreform getroffen hat. Die Ärzte verschreiben nichts mehr und jeder versucht, Leistungen der Krankenkassen auf die Sanitätshäuser umzuwälzen. An dieser Praxis sind schon einige andere Unternehmen zerbrochen. Wir bekommen heute Pauschalen oder Staffelmieten für die Leistungen und müssen nun versuchen, in diesen Bereichen unsere Kosten abzudecken.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine sehr große Rolle.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir wählen Mitarbeiter nach einem ausführlichen Gespräch aus. Vor allem Teamfähigkeit ist ein wichtiges Kriterium.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es ist schwierig, Mitarbeiter zu motivieren, aber mit viel Lob und einem guten Betriebsklima wird so manches ausgeglichen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich nehme an, daß die Mitarbeiter mit mir zufrieden sind.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind Schnelligkeit und Zuverlässigkeit, Sonderversorgung von Patienten, zum Beispiel auch Sonderbauten von Betten für besonders schwere Patienten, die Patientenversorgung selbst, unser großes Potential an Ware für die sofortige Versorgung sowie die sofortige Auslieferung der Ware.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Konkurrenz ist groß, wir arbeiten aber im Auftrag der Krankenkassen in einem Aktionsradius von rund 300 Kilometern. Die Sanitätshäuser in der Umgebung selbst sind daher für uns keine große Konkurrenz.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Mann ist krank, kommt aber jeden Tag mit ins Geschäft. Er ist mein ständiger Begleiter und steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Er kennt alle Preise und führt die Verhandlungen. So sind wir ständig zusammen und haben deshalb keine Probleme.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Wir alle, auch die Mitarbeiter, werden etwa alle zwei Monate von den Herstellern geschult, teilweise im eigenen Hause, teilweise aber auch bei den Herstellern selbst.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde einem jungen Menschen raten, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, sich selbstständig zu machen, nicht zurückzuschrecken vor den Aufgaben und den Rat älterer Leute anzunehmen, die Erfahrung haben. Man braucht immer eine Person, die einen berät.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Betrieb in dieser Größe weiterführen und finanziell weiterhin unabhängig bleiben.