Zum Erfolg von Otto Pfeifer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist bestimmt ein Teil des Lebens, aber nicht das einzig Ausschlaggebende. In meinen Augen bedeutet Erfolg auf beruflichem Gebiet, daß ich den Erwartungen meiner Auftraggeber bestmöglich gerecht werden kann und ihre Interessen optimal vertreten kann. Doch ich sehe es zum Beispiel auch als Erfolg an, wenn ich einem Mandanten in einer Beratung klarmachen kann, daß das Ziel, das er erreichen möchte, nicht realistisch ist. Möglicherweise kann dieser Mandant durch ein klärendes Gespräch vor größerem Schaden bewahrt werden. Wenn ich in einer schwierigen Situation richtig entscheide, sehe ich das als Erfolgserlebnis an. Doch der Beruf sollte nicht das einzig Wichtige im Leben sein, auch Freiräume sind wichtig. Erst, wenn man auch genügend Freizeit hat, ist man ein ganzer Mensch.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich nicht als erfolgshungrigen Menschen, doch im Sinne meiner Definition denke ich schon, daß ich erfolgreich bin. Andererseits sehe ich es als Selbstverständlichkeit an, nach so vielen Jahren Berufserfahrung auch etwas erreicht zu haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich denke, man muß eine gewisse innere Gelassenheit erreichen, um erfolgreich werden zu können. Dazu gehört das Gefühl, daß man seine Tätigkeit kompetent und gut ausführt. Für mich ist es wichtig, daß ich mich in meinem Beruf wohlfühlen kann, und so möchte ich jeden Tag mit Freude und einer positiven Einstellung ins Büro kommen. Ich glaube, man muß lernen, Erfolge, aber auch Mißerfolge zur Kenntnis zu nehmen und sich selbst keinem Erfolgsdruck auszusetzen. Auch aus enttäuschten Hoffnungen kann man viel lernen. Ich glaube, daß man sich gut überlegen sollte, worauf man sich spezialisieren möchte, denn es ist unmöglich, alles zu können, was machbar ist. Weiters waren der Rückhalt meiner Familie und der offene Umgang mit meinen Kollegen ausschlaggebend für meinen Erfolg. Für wichtig halte ich außerdem die Bereitschaft, Neuerungen anzunehmen. Die gesetzlichen Voraussetzungen in unserem Gebiet sind nicht starr, sondern unterliegen ständigen Veränderungen, auf die man sich einstellen muß.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein Hauptproblem ist die relativ kleine Anzahl von Patentanwälten. Dadurch ist die Auswahl an kompetenten und auf ein bestimmtes Fach spezialisierten Kollegen ziemlich schnell erschöpft. Allerdings muß bedacht werden, daß der Bedarf an Patentanwälten in Österreich nicht besonders groß ist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir kümmern uns um die Eintragung der angemeldeten Patente und arbeiten im Falle von einer Schutzrechtsverletzung mit Rechtsanwälten zusammen, um unsere Klienten zu unterstützen. Unsere Stärken sind unsere langjährige Erfahrung, unser umfassendes Serviceangebot und unser weltweites Netzwerk von Auslandspartnern für Schutzrechte und lokale Vertretungen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Unserer Konkurrenz gegenüber verhalten wir uns offen und neutral, denn auch die Kolleginnen und Kollegen sollen die Chance haben, groß zu werden. Die Anzahl der Patentanwälte ist relativ beschränkt, wodurch konkurrierende Betriebe kein Problem darstellen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für unseren Beruf ist das Interesse an der Kombination von technischem und juridischem Bereich am wichtigsten. Man muß es verstehen, diese beiden Bereich zu verbinden und die gegebenen Sachverhalte möglichst treffend zu formulieren. In diesem Zusammenhang möchte ich außerdem nochmals auf die Wichtigkeit von Fremdsprachenkenntnissen hinweisen: Je mehr Sprachen man beherrscht, desto einfacher gestaltet sich der Umgang mit den Mandanten. Daher ist eine sprachliche Begabung in unserer Branche von großem Vorteil.