Zum Erfolg von Doris Feurstein
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Erfahrung weiterzugeben, Bewußtsein zu entwickeln und Räume zu öffnen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wertvolle Menschen, von denen ich lernen konnte, die mich begleitet haben und meine Gabe, Dinge zu erkennen und mich zu öffnen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich habe die Gabe, mich schwierigen Situationen zu stellen, kann die individuelle Geschichte jedes Menschen betrachten und daraus Verständnis für sein Verhalten entwickeln.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Damit hatte ich kein Problem, in Pflegeberufen sind hauptsächlich Frauen tätig.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte früh ein großes Potential in mir, das ins Leben wollte.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Wolfgang Hofer, mein Ex-Ehemann, und Helga Stabentheiner, meine Vorgängerin im Nothburgaheim, begleiteten meinen beruflichen Lebensweg, sie ließen mich an ihren Erfahrungen teilhaben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Durch ihren Umgang mit alten Menschen tragen meine MitarbeiterInnen wesentlich zu einer fröhlichen, gelösten Atmosphäre in unserem Heim bei.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Fachwissen ist Voraussetzung, doch besonders wichtig für den Umgang mit alten Menschen ist die persönliche Entwicklung und eine gewisse Reife, die nichts mit dem Alter zu tun hat.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich beschäftige mich intensiv mit meinen MitarbeiterInnen und höre genau hin, was sie für ihre Weiterentwicklung im Nothburgaheim brauchen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Durch Kritik kann ich mich weiterentwickeln, über Lob freue ich mich.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir versuchen, unseren HeimbewohnerInnen ein möglichst normales Leben zu bieten, und sehen jede Bewohnerin und jeden Bewohner als individuelle Persönlichkeit. Wir begleiten Menschen, damit sie ihr Leben gut zu Ende leben können und auch in der noch verbleibenden Zeit für sie auch Entwicklung möglich ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, meinem Privatleben mehr Raum zu geben.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Veranstaltungen für Persönlichkeitsentwicklung der Firma Future und andere besuche ich regelmäßig.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder, der einen Pflegeberuf ergreifen möchte, sollte zuerst leben und lachen, fröhlich sein, sich ins Leben verlieben und alles in sich aufnehmen, was draußen ist, sein Bewußtsein weiterentwickeln und aus diesem Bewußtsein heraus sagen: Jetzt kann ich Menschen in ihrem Lebensabend bis zum Tod begleiten. Um einer zunehmenden Vereinsamung der Menschen im Alter vorzubeugen, sollten die Generationen versuchen, wieder zueinander zu finden. Junge Menschen können durch Weisheit und Erfahrung lernen, umgekehrt bereichert Schwung und Leichtigkeit das Leben alter Menschen. Dieses Miteinander muß in jungen Jahren beginnen und setzt Verständnis von beiden Seiten voraus.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich plane den Aufbau einer Seminartätigkeit, um meine Erfahrungen aus 15 Jahren Pflegeberuf weiterzugeben.
Ihr Lebensmotto?
Verliebt ins Leben.