Zum Erfolg von Antonio Basoni
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich sehe mich dann als erfolgreich, wenn meine Kunden zufrieden sind und das Restaurant gut besucht ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition kann ich mich durchaus als erfolgreich bezeichnen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Natürlich gehört zum Erfolg auch immer eine Portion Glück, doch ich denke, daß es vor allem darauf ankommt, fleißig zu arbeiten und Qualität zu bieten. Es ist notwendig, jeden Tag neue Herausforderungen anzunehmen. Ich arbeite ungefähr 13 bis 14 Stunden am Tag und bin sicher, daß mein Fleiß und mein Durchhaltevermögen ausschlaggebend für meinen Erfolg waren.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich bin der Meinung, daß Originalität besonders in der Gastronomie wichtiger und sinnvoller ist als Imitation. Nur so kann man sich von der Konkurrenz unterscheiden.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Für meinen beruflichen Werdegang bin ich ganz alleine verantwortlich. Ich hatte nie jemanden, der mir half, ich baute dieses Lokal ganz allein auf.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich bin kein Politiker und möchte daher nicht über Politik reden, doch ich denke, daß es in Zeiten wie diesen nötig wäre, junge Leute mehr zu fördern und ihnen dabei zu helfen, sich selbständig zu machen. Ich rede hier nicht von Geschenken, doch ich könnte mir vorstellen, daß es hilfreich wäre, diesen jungen Unternehmern günstigere Kredite zu geben und ihnen auf diese Art die Unternehmensgründung zu erleichtern.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zur Zeit habe ich vier Angestellte. Einige davon kenne ich noch aus meiner Jugendzeit in Sardinien. Ich wußte, daß sie gute Arbeiter sind und habe sie deshalb mit nach Deutschland genommen. Andere Mitarbeiter nehme ich aufgrund von Empfehlungen auf. Nach einer gewissen Probezeit entscheide ich, ob sie für die jeweilige Stellung geeignet sind. Allerdings ist es nicht sehr oft notwendig, neue Mitarbeiter aufzunehmen, da meine Angestellten für gewöhnlich sehr lange bei mir bleiben. Mit meinen derzeitigen Mitarbeiter arbeite ich nun schon seit sechs Jahren zusammen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Das Wichtigste ist, daß die Angestellten mit ihrem Gehalt zufrieden sind, denn die Bezahlung ist schließlich der Hauptgrund für ihre Tätigkeit in meinem Betrieb. Doch auch menschliche Aspekte spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle: Ich versuche, so tolerant wie möglich zu sein und eine angenehme, lockere Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Kunden schätzen vor allem die gemütliche Atmosphäre meines Restaurants. Eine weitere Stärke ist bestimmt das gute Preis-/Leitungsverhältnis und die gleichbleibende hohe Qualität unserer Zutaten. Wir bieten besondere, ausgefallene italienische Spezialitäten wie Spezattini oder Trüffeln an, die bei unseren Kunden sehr beliebt sind. Wir haben wenig Laufkundschaft, die Gäste kommen gezielt zu uns.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich fühle mich durch meine Mitbewerber nicht gestört, weil jedes Lokal seine eigenen Spezialitäten hat und dadurch keine direkte Konkurrenz entstehen kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau hilft seit einigen Jahren im Restaurant mit. Wir leben zusammen und wir arbeiten zusammen. Natürlich gibt es manchmal Streit, aber ich denke, das ist nichts Außergewöhnliches in einer Ehe, die nun schon über 30 Jahre dauert.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Jugendlichen sollen lernen, mit dem Computer umzugehen, das wird auf jeden Fall ein großer Vorteil für ihren beruflichen Werdegang sein. Viele Jugendliche gehen abends aus und können am nächsten Tag vor Müdigkeit nicht gut arbeiten. Es wäre besser, wenn die jungen Leute die Zeit nützen würden, um zu arbeiten und Geld anzusparen. Doch ich denke, daß sie diese Lektion früher oder später selbst lernen werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin nun bereits 50 Jahre alt. Ich habe mir keine großen Ziele mehr gesteckt, ich möchte ganz einfach das Geschäft so weiterführen, wie ich es bisher getan habe, und möchte mir etwas mehr Zeit für mich selbst nehmen. Meine jüngere Tochter wird möglicherweise mein Geschäft übernehmen.
Ihr Lebensmotto?
Man soll im Hier und Jetzt leben, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft.