Zum Erfolg von Franz Suhrada
Was verstehen Sie unter Erfolg? Wenn auf meine Leistung etwas erfolgt, das heißt, es anerkannt und honoriert wird, ich mir meine Rollen aussuchen kann und mich nie anbiedern muß. Ich mußte noch nie einer Rolle nachlaufen, sie wurden mir immer angeboten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich Anerkennung bekomme, aber ich hinterfrage immer, ob ich auf dem richtigen Weg bin.Und sehen Sie andere erfolgreich? Besonders freue ich mich, wenn mich völlig Fremde auf der Straße ansprechen.
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend?
Wandlungsfähigkeit, Leistung und Talent. Die Liebe zum Beruf, etwas Glück und Beziehungen, die in dieser Branche eine wichtige Rolle spielen.
Was macht Ihren spezifischen Erfolg aus?
Das Glück, sich vom Typ her gut verkaufen zu können, auch wenn das oft Zufall ist. Ich bin aber wandlungsfähig und kreativ, und spiele eine Rolle so, wie ich sie auslege. Ich will niemanden kopieren und keine Marionette sein, die nur nachplappert.
Kennen Sie Niederlagen?
Bisher hatte ich Gott sein Dank noch keinen Flop, 1-2 mal mußte ich mich über unkompetente Kritiken (die ich alle lese und zum Wachrufen alle aufhebe) kurz ärgern, so etwas passiert und es zermürbt, wenn man weiß, daß man sein Bestes gegeben hat. Ärgerlich ist auch, daß der Mensch hinter der Rolle oft nicht gesehen wird und man mit der Rolle, die man spielt verwechselt wird. Bekanntheit kann anstrengend sein, wenn man in Ruhe sein Bier trinken will und der Mensch Suhrada mit der Rolle des Polizisten aus Kottan verwechselt wird. Ernten Sie Anerkennung? Ja, am meisten freut mich die Reaktion von Fremden, denn Insider sind meist nicht ganz ehrlich, es spricht oft Neid mit. Im Fernsehen dringt man in ganz intime Bereiche, die Wohnung, vor. Dort erwischt man die Menschen dann sehr intim. Deren positive Reaktion freut mich, manchmal bin ich Menschen scheinbar so nahe gekommen, daß sie denken ich muß auch sie kennen.
Woher schöpfen Sie Ihre Kraft?
Aus kreativer Arbeit und ständiger Beschäftigung. An freien Tagen kann ich aber auch abschalten.Welche Bedeutung hat die Familie? Ich trenne Beruf und Privatleben, denn in diesem Beruf muß man alles alleine machen, seine Rolle spielen ohne daß man Hilfe von außen bekommt. Besonder auf der Bühne ist man oft 2-3 Stunden auf sich alleine gestellt.Ihre Vorbilder? Niemand, ich spiele mich selber und kopiere nicht. Deswegen sehe ich mir auch nicht an, wie andere eine Rolle spielen. Den Mann von La Mancha habe ich bevor ich ihn spielte nicht gesehen, ich möchte ja nicht den Josef Meinrad spielen, sondern die Rolle selber.
Ihr Lebensmotto?
Immer hier und jetzt zu leben, mit Mut zur Realität, auch zu Trennungen, die vielleicht schwerfallen, das Leben so zu nehmen, wie es real ist, nicht durch die rosarote Brille und mit Mut aus der Introvertiertheit heraussteigen.
Ihr Erfolgsrezept?
Meinen eigenen Charakter zu akzeptieren und das Optimale daraus zu machen.
Ihre Ziele?
Neue kreative Serien und vielleicht mehr Mut dazu entwickeln, um ins kalte Wasser zu springen.
Ein Ratschlag zum Erfolg?
Den Beruf zu dem man Talent mitbringen muß, als Berufung ansehen und die beste Leistung vollbringen. Keine Angst vor Lampenfieber, das gehört zum Beruf und ist Teil des kreativen Prozesse.