Zum Erfolg von Andreas Rescheneder
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mit dem, was man macht, glücklich zu sein, bedeutet für mich Erfolg. Da man die meiste Zeit beruflich tätig ist, wäre es das Schlimmste, was mir passieren könnte, etwas zu machen, das mir keine Freude bereitet.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da sich der Erfolg in jedem Bereich anders definiert, ist diese Frage nicht generell zu beantworten. Wichtig und erfolgreich sind für mich Leute, die wissenschaftliche oder medizinische Fortschritte schaffen. Ich bin dafür zuständig, den Menschen Freude zu bereiten. Es ist phantastisch, wenn ich das zuwege bringe, aber beispielsweise im Vergleich zur Entwicklung eines neuen Medikaments nicht wichtig.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe die Fähigkeit, mit Menschen gut zu kommunizieren, ihnen Dinge darzulegen und sie davon zu überzeugen, in gewisse Richtungen zu gehen. Dazu gehört Menschenkenntnis und die Fähigkeit, Menschen zu führen, ohne meine Mitarbeiter Druck von oben spüren zu lassen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eines meiner Schlüsselerlebnisse war, 1990 als Stage-Manager der Ersten Allgemeinen Verunsicherung die Tourneen erfolgreich durchzuführen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Engagement bei der EAV - mein erstes in so einer Größenordnung - war für mich damals 22-Jährigen durchaus prägend.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die beste Anerkennung ist, wenn die Mitarbeiter und Crews gerne und immer wieder für uns arbeiten. Die Künstler selbst sind in puncto Lob sehr unterschiedlich, man darf sich aber angesichts des Streß, unter dem diese Menschen stehen, von dieser Seite nicht allzu viel Anerkennung erwarten.Welches Problem erscheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In Österreich ist durch die Subventionspolitik, bei der vor allem große, bekannte Institutionen gefördert werden, eine gewisse Schieflage entstanden. Junge Künstler haben in den Medien kaum ein Forum, da im ORF fast nur anglo-amerikanische Musik gespielt wird. In Italien oder Frankreich ist das nicht so. Ich glaube auch nicht, daß Sendungen wie Starmania, bei denen man einen Sänger als Superstar nach vorne stellt, sinnvoll sind. Es sollten mehr die Menschen gefördert werden, die tatsächlich selbst Musik machen. Durch die Privatradios kann sich diese Situation bessern.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von meinen Mitarbeitern werde ich als Chef, Kollege und Kumpel in Personalunion gesehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine wichtige Rolle in unserer Branche.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Branche ist recht klein, daher kann man sich sehr gut informieren und bekommt entsprechende Tips. Die Crewmitglieder müssen sich natürlich im Klaren sein, welche enorme physische und psychische Anstrengung auf sie zukommt. Wenig Schlaf, unregelmäßiges Essen, harte körperliche Arbeit, Zeitdruck und Streß gehören zum Berufsbild.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärken sind Effektivität, Qualität und Loyalität. Ich interessiere mich auch überhaupt nicht für den Mitbewerb
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann die beiden Bereiche aufgrund der ständigen Reisetätigkeit kaum vereinbaren. Ein geregeltes Familienleben ist in meinem Beruf überhaupt nicht möglich.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Man kann in dem Bereich nicht alles können und muß je nach Bedarf die richtigen Spezialisten buchen. Ich persönlich versuche insbesondere im Bereich Produktionstechnik, immer up to date zu bleiben.
Ihr Lebensmotto?
Nicht stehenbleiben, sich vor Neuem nicht scheuen und ständig vorwärts schauen.