Zum Erfolg von Johann Spendou
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich zum einen finanzielle Unabhängigkeit und gesellschaftliche Anerkennung, zum anderen eine gewisse Selbstbestätigung und den Stolz der Eltern. Dabei versuche ich aber, bescheiden zu bleiben, Gewinne werden zum Großteil wieder in die Geschäfte investiert und kommen so wieder den Konsumenten zugute.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Der Erfolg spiegelt sich in der Zufriedenheit unserer Kunden und Mitarbeiter wider.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Basis meines Erfolges war meine Erziehung. Ein Meilenstein war sicher auch meine Ausbildung bei Julius Meinl, einer sehr renommierten Firma, die für mich das Sprungbrett zur Firma Merkur war.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Jeder Tag ist eine neue Herausforderung, man weiß nie, was auf einen zukommt. Oft ist Spontanität gefragt, dann reagiere ich aus dem Bauch heraus auf die jeweilige Situation bzw. Herausforderung.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Auf die Person bezogen sicher das Original, auf ein Gebäude oder bewegliches Gut bezogen, kann auch Imitation zum Erfolg führen, wobei eine eigene Idee sicher interessanter und abwechslungsreicher ist, als zu imitieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern und meine Frau prägten mich. Wenn meine Frau nicht das Verständnis aufgebracht hätte, dann wäre vieles nicht möglich gewesen. Es gibt bei jedem Unternehmen und in jeder Tätigkeit Hochs und Tiefs, und meine Frau hat mir oft die Kraft gegeben, weiterzumachen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Lebensmittelbereich müssen wir uns überlegen, ob wir uns dem amerikanischen System wirklich anpassen sollen. Im Handel sind hauptsächlich Frauen tätig, und die Familie darf wegen dem Beruf nicht zu kurz kommen. Ich denke, unsere Öffnungszeit bieten genug Möglichkeiten, die Einkäufe zu tätigen. Auch ist irgendwann der Gipfel bei den Lohnkosten erreicht, und längere Öffnungszeiten kosten auch Geld.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne Mitarbeiter sind die Aufgaben nicht zu bewältigen. Der Kunde kommt wieder ins Geschäft, wenn er zufrieden ist, und dafür sind hauptsächlich die Mitarbeiter verantwortlich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir versuchen ihnen ein möglichst gutes Arbeitsklima zu schaffen, es geht bei uns sehr familiär zu. Es gibt bei uns Erfolgsprämien zum Jahresende, es gibt einen Blumenstrauß zum Geburtstag, sowie einmal pro Jahr einen Betriebsausflug oder eine Jahresfeier.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Den Spar-Konzern kennt und schätzt man, das stärkt das Unternehmen. Die Gemeinde Aschbach kann man nicht mit einer Großstadt vergleichen, bei uns steht das Persönliche im Vordergrund, und es ist auch unsere Stärke.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau Karin ist in unserem Betrieb in Haag tätig, dadurch haben wir ein ähnliches Betätigungsfeld und auch beruflich viel gemeinsam. Im Urlaub und im Großteil unserer Freizeit steht aber rein Privates im Vordergrund.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Fortbildung?
Ich lese viel und absolviere Persönlichkeitstrainings, auch besuche ich Seminare und Kurse, soweit es meine Zeit erlaubt. Insgesamt verwende ich rund vierzehn Tage pro Jahr für Fortbildung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Den persönlichen Einsatz halte ich für sehr wichtig, und zwar ganz egal, in welcher Sparte man tätig ist. In der Selbständigkeit sollte man versuchen, bescheiden zu bleiben, und ja nicht glauben, daß der Umsatz Gewinn wäre. Als Unternehmer muß man seine Mitarbeiter von Beginn an schätzen und fair behandeln, genauso wie seine Kunden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Gesund zu bleiben und die Pension mit meiner Frau Karin genießen zu können.
Ihr Lebensmotto?
Die Freizeit nie zu kurz kommen lassen.