Zum Erfolg von Hans-Peter Schweiger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich das eigenständige Mitgestalten und Agieren innerhalb des Konzerns.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eine Verbesserung ist immer möglich, aber ich bin zwischendurch mit meiner Leistung auch zufrieden.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es gibt in diesem Beruf sehr viele Konfrontationen und Überzeugungsarbeiten, und das Geschäft ist insofern interessant, als man gleichzeitig Techniker und Kaufmann ist und auch rechtlich sehr versiert sein muß. Für mich sind diese Anforderungen selbstverständlich, und ich gehe gerne auf Menschen zu, bin ehrlich und lebe das, was ich sage. Obwohl ich meine Kariere nie geplant habe, waren diese Fähigkeiten wohl ausschlaggebend für meinem Werdegang.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meinem früheren Chef, Herrn Dipl.-Ing. Helmut Hammer, bin ich sehr dankbar, da er mich von Beginn an sukzessive in die verschiedenen Arbeitsbereiche involvierte und ich sehr früh Eigenverantwortung übernehmen mußte. Auch im Bezug auf Menschlichkeit und Toleranz konnte ich über 18 Jahre hinweg sehr viel von ihm lernen. Als Jugendlicher war unser Pfarrer, Walter Hübler, im Bereich Menschlichkeit ein guter Mentor, der mich in der Einstellung zu verschiedenen Lebensbereichen sehr gefestigt hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist in dieser Branche schwierig, und so, wie wahrscheinlich auch ich zu wenig lobe, wird von meinen Vorgesetzten der Erfolg erwartet. Es gibt Kunden die hart verhandeln, den erfolgreichen Abschluß des Auftrages jedoch auch zusätzlich honorieren, in dem sie der Geschäftsführung für die hervorragende Arbeit danken. Anerkennung ist sicherlich auch, daß Auftraggeber immer wieder auf uns zurückkommen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Erfolg kann nur durch Teamfähigkeit möglich werden. Wir können uns innerhalb des Konzerns sehr frei bewegen, aber letztendlich zählt das Gesamtergebnis, um die Arbeitsplätze sichern zu können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtig sind Ausbildung, die Wohnnähe zum Arbeitsplatz und Teamfähigkeit.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch den großen Freiraum und die Eigenverantwortung jedes Mitarbeiters ist die Selbstmotivation dementsprechend gegeben. Fehler, die nicht bewußt herbeigeführt wurden, werden gemeinsam entschärft bzw. behoben.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Kritiker gibt es immer, im Großen und Ganzen habe ich aber sehr loyale Mitarbeiter, die meine Arbeit auch positiv beurteilen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das Bauunternehmen Alpine Mayreder ist ISO-zertifiziert und führt diverse Arbeiten in den Sparten Kanalbau, Brückenbau, Hochbau, Industriebau und Gleisbau durch. Derzeit arbeiten wir u.a. gemeinsam mit einer ARGE, bei der ich in der Geschäftsführung tätig bin, am Projekt Bahnhof Baden bei Wien. Wir setzen auf Qualität und Termintreue, was speziell in der Industrie sehr geschätzt wird. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Durch die ARGEn gibt es gemeinsame Projekte und dementsprechende Kontakte. Natürlich versucht jeder für sich Aufträge lukrativ zu akquirieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche zumindest sonntags Zeit für meine Familie zu haben und kann relativ gut abschalten. Meine Frau ist sehr tolerant und zeigt immer Verständnis, wofür ich sehr dankbar bin. Zum Glück haben wir eine intakte Familie, sonst würde mir mein beruflicher Erfolg nichts bedeuten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
1983 legte ich die Konzessionsprüfung für das Zimmermeistergewerbe ab sowie die Ausbilderprüfung, und 1986 absolvierte ich den Baumeisterkurs. Es folgten viele weitere Seminare, und auch heute noch beschäftige ich mich neben dem Fachbereich literarisch mit Psychologie, Management und Menschenführung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist sehr schwierig, einen Rat weiterzugeben. Meine Eltern hatten immer den Wunsch, daß es uns besser gehen sollte und ich wünsche mir, daß es der nächsten Generation so gut gehen soll wie uns heute. Hier ist die Politik gefordert, aber auch der Erziehungsprozeß innerhalb der Familie. Der Jugend muß bewußt werden, daß Schule und Ausbildung wichtige Faktoren sind, alles andere ergibt sich von selbst.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele sind natürlich höhere Umsätze und höhere Gewinne. Im Bereich des Straßenbaues versuche ich verstärkt mitzuwirken, um auch hier die Alpine zu festigen. Sollte ich eine Stufe in der Hierarchie aufsteigen, so hätte ich kein Problem damit, als Ziel habe ich mir einen weiteren Karriereschritt jedoch nicht gesetzt. Privat ist es möglich, daß einer meiner Söhne die Zimmerei übernimmt, somit könnte ich mehr Zeit für meine Familie und mich aufbringen und auch mehr auf die Gesundheit achten.