Zum Erfolg von Dieter Klein
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, international dabei zu sein, mich mit Betrieben auf der ganzen Welt vergleichen zu können und im Qualitätsbereich Anerkennung zu finden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin sehr zufrieden mit dem Erreichten, ein Schlüssel zum Erfolg ist sicher auch, nicht aufzuhören zu leben - den Fokus nicht ausschließlich auf den Job zu richten.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Weil eine klassische Ausbildung mir nicht entsprach, suchte ich meinen eigenen Weg. Wichtig war dabei, dass der gewählte Beruf mir wirklich entsprach.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
In meiner Branche bedeutet Originalität das, was man denkt, was man selbst ist, wozu man steht. Bei Projekten muss ich persönlich auch dahinterstehen, sonst würde ich sie ablehnen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein ehemaliger Partner Marius Boyer-Telmer. Wir ergänzten uns - er das Hirn, ich der Bauch - und das funktionierte blendend. Im Jahre 2008 beendeten wir unsere Partnerschaft und sind nach wie vor beste Freunde.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir haben uns international einen Namen gemacht. Beispielsweise waren wir in Cannes zwei Mal short listed, das heißt, unter den ersten 400 von etwa 4.000 Filmen, was für Österreich eine tolle Leistung darstellt. Die internationalen und österreichischen Auszeichnungen, welche wir bis jetzt erhalten haben, stellen für uns einen sehr hohen Stellenwert dar.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Arbeit ist geprägt von Qualitätsdenken, wir versuchen, einen sehr hohen Level zu halten. Auch wenn das Budget für einen Produktion klein angesetzt ist und ich den Auftrag annehme, gehe ich von meinen Standards nicht ab. Ich denke da längerfristig, und der Kunde kriegt das mit. Mittlerweile freuen wir uns über einen hohen Stammkundenanteil. Mit unseren Qualitätsmerkmalen gelang es uns, die Kundenbeziehungen zu intensivieren, wobei gegenseitiges Vertrauen ein wichtiger Punkt für den Erfolg darstellt. Zum Erfolg zählt sicherlich unser sehr gutes Betriebsklima und die interne Zusammenarbeit funktioniert ausgezeichnet. Auf Grund meiner jahrelangen Erfahrung in dieser Branche, bin ich der Lage, den jungen Mitarbeitern mit Know-How zu unterstützen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Nachdem ich beruflich bedingt viel auf Reisen bin, lebe ich die Zeit, die ich zu Hause verbringe, umso intensiver. Dabei setze ich auf Qualität und nicht auf Quantität.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die nachfolgende Generation tendiert dazu, rasch aufzugeben und das Handtuch zu werfen, deshalb lautet meine Empfehlung, mehr zu kämpfen und Geduld haben. In Anbetracht der Tatsache, dass ich zwei Kinder habe, ist mir das Thema nicht fremd. Tatsache ist, dass das Thema Kommunikation ein Grundproblem für viele Jugendliche darstellt. Leider ist es so, dass man heute ein SMS mit Abkürzungen verschickt; aber nicht miteinander redet. Für die Kommunikationsbranche eine ganz schlechte Entwicklung. Der Spruch: ohne Fleiß - kein Preis, hat seine Gültigkeit nicht verloren. In der Vergangenheit konnten wir uns auf Grund der zahlreichen Bewerbungen für den Job als Produktionsassistent nicht erwehren. Zwischenzeitlich ist es so, dass die Jugendlichen diesen schweren Job nicht mehr annehmen möchten. Manche schaffen es körperlich nicht und andere wollen einen halbtags-Job, den es in dieser Branche nicht gibt. Diese Erfahrungen sind aber für eine Karriere in unserer Branche notwendig. Ich verkaufe mich nicht mehr als Filmproduzent sondern als Bewegtbildproduzent. Sobald sich ein Bild bewegen muss, ist es unsere Zuständigkeit. Auch in Zukunft sollte man auf Qualität nicht verzichten, auch wenn die Werbung in Österreich sehr rückläufig ist.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Grundsätzlich ist Mitbewerb immer befruchtend und motivierend. Die Zeiten bringen es mit sich, dass in den letzten Jahren immer mehr Mitbewerber zu Konkurrenten mutieren, d.h. mit Dumpingpreisen den Markt ruinieren und die Qualität dabei auf der Strecke bleibt. Durch diese Kurzsichtigkeit, wird der Umsatz bei den Konkurrenten zwar höher, aber eine Nachhaltigkeit, wie z.B. durch qualitative Leistung ist nicht mehr gegeben.
Ihr Lebensmotto?
Ein Weg entsteht, indem man ihn geht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich werde wie bisher auf hohe Qualität setzen und die jungen Mitarbeiter unterstützen. Irgendwann möchte ich mich zurückziehen können. mit der Gewissheit, dass das Unternehmen weiterhin gut funktionieren kann.