Zum Erfolg von Werner Weszely
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß ich meine Vorstellungen umsetzen konnte. In meinem Fall war die Erreichung der Selbständigkeit der Erfolg, den ich angestrebt hatte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich schon lange als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Prinzipiell muß man als Unternehmer einen größeren Zeitaufwand in Kauf nehmen, um über Erfolg sprechen zu können. Mir war es jedoch wichtiger, frei und selbständig zu agieren, als weniger zu arbeiten und ständig mit einem Vorgesetzten konfrontiert zu sein. Sehr wichtig für meinen Erfolg war das Verständnis meiner Gattin und unser intaktes Privatleben als Familie. Ausschlaggebend war auch mein Durchhaltevermögen. Ich bin ein positiver Mensch, der sich klare Ziele steckt und alles dafür tut, um sie auch zu erreichen. Ich hatte jedoch auch einen großen Vorteil, den ich mir in meiner Vergangenheit erworben hatte. Das große Glück war, daß ich als Arbeiter für ein Unternehmen tätig war, das mich frei agieren ließ; so wurde ich optimal auf die Selbständigkeit vorbereitet. Für den Unternehmenserfolg benötigt man natürlich auch einen sehr guten Steuerberater, und sehr dankbar bin ich meiner Schwiegermutter, die mir als Unternehmerin viele gute Tips gab.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Jedes Problem im Leben ist eine Frage der Zeit und eine Frage des Geldes. Daher begegne ich Alltagsproblemen mit Ruhe und Gewissenhaftigkeit. Meiner Meinung nach kann man jedes Ziel umsetzen oder, anders gesprochen, jedes Problem lösen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich war immer ein positiv denkender Mensch, daher glaube ich sagen zu können, daß ich mich immer schon als erfolgreich empfand. Außerdem habe ich sehr gute Nerven und lasse mich deshalb kaum aus der Ruhe bringen. Auch dieses Gefühl, in sich zu ruhen, ist eine Art der Wahrnehmung des Erfolges.Gibt es jemanden der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Nein, Menschen prägten mich eigentlich nicht wirklich. Als Jugendlicher war mein Lehrherr eine sehr wichtige Person für mich. Er war ein guter Vorgesetzter und Lehrer, der mir sehr viel beibrachte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein großes Problem meiner Branche ist das Zahlungsniveau für Gesellen. Da man sehr schwer einen gut bezahlten Job erhält, löste ich mich mit meiner Selbständigkeit aus dieser Misere. Sonst sehe ich keine großen Probleme, wobei ich natürlich die Auswirkungen der Ostöffnung und der anfallenden Schwarzarbeit noch nicht abschätzen kann. Die Wirtschaftsanlage ist leider nicht so, wie wir es uns wünschen; wir haben zwar genug Arbeit, doch ist kein Überangebot an Nachfragen gegeben. Man weiß als Kleinbetrieb nicht, wie die Arbeitslage in einem Monat aussehen wird, daher ist auch für Betriebe mit zufriedener Stammkundschaft die Zukunft ungewiß. Ich bin außerdem der Überzeugung, daß die Lehrzeit von drei Jahren zu kurz ist, um als Geselle in der Folge gute Arbeit verrichten zu können. Man sollte meiner Meinung nach die Lehrzeit um ein Jahr erhöhen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle meine Mitarbeiter rein auf Basis ihres Können aus. Ich nehme über das Arbeitsmarktservice Mitarbeiter auf und habe mit dem AMS vereinbart, daß Bewerber eine Woche bei mir arbeiten, damit wir sehen ob eine Zusammenarbeit funktioniert. Sehr wichtig sind mir ein gepflegtes Äußeres und ein freundliches Wesen.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Mein Schwager und ich führen mit jeweils einem Einzelgewerbe unser Unternehmen mit einem Gesellen und einem Lehrling.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Ich bin auf Polsterungen spezialisiert. Generell bieten wir sämtliche Arbeiten in den Bereichen Boden, Fliesen, Sonnenschutz, Möbel und Vorhänge.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich kann nur jedem empfehlen, niemals aufzugeben und Tag und Nacht zu arbeiten.