Zum Erfolg von Christian Jenakovits
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Christian Jenakovits: Erfolg bedeutet für mich, meine Ziele zu erreichen. Jeder Mensch steckt sich in seinem Leben Ziele unterschiedlichster Natur, sie zu erreichen, ist persönlicher Erfolg. Ich bin eher ein Mensch, der Ziele definiert, die ich auch erreichen kann. René Landauer: Erfolg ist für mich ein Gefühl der Befriedigung - und ich neige dazu, mir meine Ziele unerreichbar hoch zu stecken.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Christian Jenakovits: Ich kann von mir sagen, daß ich alles, was ich mir in meinem Leben vorgenommen habe, bisher auch erreichte, daher kann ich diese Frage bejahen. René Landauer: Bis jetzt bin ich sehr zufrieden, weil ich viel erreicht habe, aber es gibt in meinem Leben noch viele Ziele.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Christian Jenakovits: Ausschlaggebend für meinen Erfolg waren zum ersten meine Zielsetzungen und zum zweiten die kontinuierliche Verfolgung meiner Vorhaben. Meine Stärken sind Zielstrebigkeit und Konsequenz; wenn ich mir etwas in den Kopf setze, gebe ich nicht auf, bis ich es realisiert habe. René Landauer: Bei mir war es Optimismus, oder anders ausgedrückt, ein möglicherweise leichtfertiger Umgang mit Sorgen oder potentiell negativen Konsequenzen. Ich frage nicht, was schiefgehen kann, wenn ich mich einem Ziel nähere, sondern gehe davon aus, daß es funktioniert. Auch ich kann in diesem Zusammenhang von Zielstrebigkeit sprechen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Christian Jenakovits: Erfolgreich fühlte ich mich vor etwa zehn Jahren, als ich mein erstes großes Etappenziel erreichte und mir den Traum vom eigenen Haus erfüllte. Auch mit der Selbständigkeit setzte das Gefühl des Erfolges ein. René Landauer: Wirklich erfolgreich werde ich mich letztlich dann fühlen, wenn ich in einigen Jahren auf das Erreichte zurückblicken kann. Etappenziele sind für mich Kleinigkeiten: der Abschluß der HTL, das erste Auto, das ich mir kaufen konnte, mein beinahe abgeschlossenes Studium - das alles sind Faktoren, die mich zufriedenstellen, aber noch lange kein großer, epochaler Erfolg. Ich habe noch viel vor, denn wer rastet, der rostet.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Christian Jenakovits: Ich möchte meinen eigenen Stil realisieren und habe auch kein Vorbild, an dem ich mich orientiere, weil ich andere durch meinen eigenen Weg überzeugen möchte. Ich bin ein kreativer Mensch und stehe zu meinem Wort. René Landauer: Beide Faktoren sind wichtig. Es ist nicht sinnvoll, jedes Mal das Rad neu zu erfinden, was bei vorhandenen Konzepten allerdings wichtig ist, ist die Identifikation damit. Ich würde nie etwas tun, womit ich mich nicht hundertprozentig identifizieren kann, und die persönliche Befriedigung ist immer höher, wenn man eigene Wege geht.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Christian Jenakovits: Ich habe kein Vorbild, wurde aber von meinem Lehrherren positiv geprägt, der mir als äußerst menschlich in Erinnerung geblieben ist. Allerdings gab es in meinem Leben genug Menschen, bei denen ich sah, wie man es definitiv nicht machen soll, weil sie die Begeisterung ihrer Mitarbeiter blockierten, mit Sätzen wie: Bei uns sicher nicht! oder Das kannst du vergessen! Ich lasse mir nicht gern vorgeben, was ich machen soll, obwohl es sicher Menschen gibt, die diesen Weg bevorzugen. René Landauer: Ich bin ebenfalls kein Mensch, der sich beeinflussen läßt, obwohl es schon viele gab, die versuchten, mich mit den verschiedensten Mitteln zu etwas zu bewegen. Wenn ich etwas nicht will, mache ich es auch nicht. Auch mein Vater ist mir zumindest kein hundertprozentiges Vorbild, weil ich nicht Arbeit vor Privates stellen möchte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Christian Jenakovits: Manche scheinen in unserer Branche den Begriff Personalmanagement falsch zu verstehen und auf den Verkauf zu reduzieren. Ich persönlich bin der Überzeugung, daß es der absolut falsche Weg ist, nur die Verkaufszahlen zu sehen und dementsprechend zu agieren, denn es geht in unserer Branche um Menschen, daher legen wir großen Wert auf menschliche Faktoren. Sowohl der Kunde als auch der Mitarbeiter sollen zufrieden sein. René Landauer: Im Zusammenhang mit dem Begriff Personalbereitstellung gibt es sicher zahllose Mißverständnisse; Leasingpersonal wird in vielen Firmen als Personal zweiter Klasse gesehen, obwohl Firmen aus vielen Gründen Leasingpersonal einstellen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Christian Jenakovits: Wir legen Wert auf die Schulausbildung, den Lebenslauf und das Einzelgespräch und wählen Mitarbeiter generell aufgrund ihrer speziellen Eignung für das jeweilige Einsatzgebiet aus. Wichtig ist uns, daß Mitarbeiter in unsere Firma passen, sich mit unserer Philosophie identifizieren und auf menschlicher Ebene das Team ergänzen. René Landauer: Fachliche Qualifikation einmal vorausgesetzt, ist es mir wichtig, daß ein Bewerber daran glaubt, seinen oder ihren Job perfekt erfüllen zu können, und Spaß an der Arbeit hat. Unser Leasingpersonal finden wir per Inserat, zunehmend aber auch durch Empfehlungen von bei uns tätigen Leiharbeitern, die sich bei uns gut betreut fühlen und ihren Bekannten oder Freunden von uns erzählen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Christian Jenakovits: Ich kann die beiden Bereiche sehr gut miteinander vereinbaren, weil ich mir ganz einfach Zeit für mein Privatleben nehme. Ich arbeite gern, aber wenn es genug Zeit gibt, verbringe ich diese sehr intensiv mit meiner Familie, die mir sehr wichtig ist. René Landauer: Ich sehe das ähnlich. Meine Familie genießt große Priorität, und ich nehme mir ganz bewußt Zeit für sie.