Zum Erfolg von Reinhold Bacher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist das Vermögen, jene Dinge in die Realität umzusetzen, die man sich vorgenommen hat.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich kenne mich in meinem Metier sehr gut aus und glaube, meinen Beruf zu beherrschen. Weiters sind Umgangsformen und Können notwendig, man muß fachliche Qualifikation vermitteln können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nach meiner oben genannten Definition nur teilweise, da ich meine mir gesteckten Ziele nicht 100-prozentig erreicht habe.
Haben Sie Anerkennung erfahren?
Ja, habe ich. Wenn mich ein Kunde weiterempfiehlt, ist das für mich sehr viel wert. Mundpropaganda ist besonders wichtig.Haben Sie Mißerfolge erlebt? Ja, es gibt zwei Arten von Mißerfolg. Den Mißerfolg, einen Auftrag nicht gewinnen zu können. Und den Mißerfolg, einen Auftrag nicht zur Zufriedenheit des Kunden abwickeln zu können. Mißerfolge sollte man analysieren, und aus den Fehlern lernen. Man muß aus Fehlern lernen können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zum Erfolg im Beruf gehört die Ruhe und alle anderen Vorteile einer Familie. Ich nehme sie nicht in Anspruch, denn ich habe den Beruf immer vor die Familie gestellt. Das ist sicherlich im nachhinein schlechter, weil man gewisse Dinge nicht wiederholen kann, z.B. ein Kind heranwachsen sehen. Man kann in späteren Jahren versuchen zu kompensieren bzw. die geringe Zeit, die man sich reserviert, intensiver zu gestalten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die beste und kostengünstigste Motivation ist, die Mitarbeiter zu loben. Natürlich gehören andere Randbedingungen dazu, die aber nicht ins Unermeßliche wachsen dürfen: ein leistungsadäquates Gehalt und ein ordentliches Umfeld am Arbeitsplatz sind sehr motivierend.
Woraus schöpfen Sie Kraft?
Aus dem Wissen, daß es eben immer ein Weitergehen geben muß. Daß man nicht stagnieren kann, denn es geht alles noch besser, noch effizienter und noch schneller. Meine Kraft schöpfe ich auch aus der Möglichkeit, auch wenn diese sehr beschränkt ist, zeitweise am Wochenende abzuschalten und vielleicht Golf zu spielen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mein Büro mittelfristig so organisieren, daß ich selbst, der ich nicht jünger werde, letztendlich nicht mehr so viel arbeite. Bei gleichem Verdienst sich selbst zurücknehmen zu können, und den anderen die Last des Tages zu übergeben.
Ihr Lebensmotto?
Da gibt es einige: Stetes Streben nach Perfektion, oder auf meinen Beruf abzielend: Planung ist (hoffentlich nicht nur) das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum bzw. Ein Ziel ist ein Traum mit einem Termin (Steve Smith) und zuletzt durchaus auch Gültigkeit hat: Reichtümer sind nicht das Ziel des Lebens, sondern ein Mittel zum Leben (H. W. Beecher). Wie sollte man bei der Berufswahl vorgehen? Ich glaube, am besten, wenn man in sich hineinhört, analysiert, was für einen Zweck der Beruf haben soll (ist der Beruf das Mittel zum Zweck um zu leben, oder ist der Zweck des Lebens der Beruf - im Sinne von Berufung - auszuüben?). Sind die Hobbies, denen ich nachgehe, wirklich nur Zeitvertreib oder könnte ich mir vorstellen, davon zu leben? Kann ich davon leben? Ein Beruf muß Freude machen (was nicht heißt, daß mir mein Beruf immer nur Freude bereitet). Nur wenn ich das, was ich tue, auch gerne tue, kann ich in diesem Beruf auch erfolgreich sein (was dann immer noch nicht heißt, daß ich auch tatsächlich darin erfolgreich bin).
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß den Beruf, den man ausüben will und in welchem man erfolgreich sein möchte, unbedingt mögen. Wichtig erscheint mir eine profunde Ausbildung und daher ein entsprechendes Fachwissen. Es soll nicht vergessen werden, daß Erfolg mehr Transpiration als Inspiration ist, denn von nichts kommt nichts. Erfolg hat ein wichtiges Transportmittel und das ist die Kommunikation. Man darf nicht glauben, daß man die Weisheit mit dem Löffel gefressen hat. Es gibt Leute, die glauben, sie sind der Nabel der Welt.