Zum Erfolg von Sabine Dorn
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meine gesteckten Ziele zu erreichen. Ich hatte stets drei Berufsalternativen auf meiner Wunschliste: Pfarrerin, Polizistin oder Hoteldirektorin. Ich erreichte mein Berufsziel im Hotelgewerbe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich meine Visitenkarte lese, freue ich mich, Hoteldirektorin zu sein und damit die Chance zu haben, Dinge zu verändern und die Fäden in der Hand zu haben. Manche Leute staunen über meinen Weg und das macht mich stolz.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Nach meinem Aufenthalt in Israel entschied ich mich für einen zügigen Ausbildungs- und Berufsweg und für eine Karriere in der Hotellerie. Ausdauer, Enthusiasmus, Eigenmotivation und mein Drang, die Dinge zu hinterfragen, zeichnen mich aus. Ich war stets bereit, Dinge aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten und weitere Aspekte zu erkennen. Ich weiß auch, daß ich in der Gemeinschaft leichter etwas bewegen und erreichen kann. Menschlichkeit ist als Software im Service besonders wichtig.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nütze alle mir zur Verfügung stehenden Informationen, nehme als gute Zuhörerin auch Meinungen der Mitarbeiter um mich auf und entscheide nach Abwägen der Fakten. Manchmal lohnt es sich, am runden Tisch Lösungen auszudiskutieren, manche Situation erfordert eine alleinige, rasche Entscheidung.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht generell von der Persönlichkeit abhängt und weniger vom Frau-Sein, ob man Karriere macht oder nicht. Für mich galt, vor allem mir selbst zu beweisen, kompetent zu sein und dann erst meine Kompetenz zu zeigen. Nie hätte ich einen Beitrag eingebracht, wenn ich mich in der angesprochenen Materie nicht perfekt ausgekannt hätte. Frauen werden rasch in eine Schublade gesteckt und gelten als emotional. Grundsätzlich glaube ich, daß Frauen in Führungspositionen den Männern in Chefetagen als Ergänzung gut tun. Männer neigen zu eher forschen und geradlinigem Verhalten, während Frauen eher überlegt bis zögerlich an die Dinge herangehen, was situativ auch wertvoll ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Ziehvater im Hilton war Michael Schützendorf (Generaldirektor Hilton München Park & City), der mir die Freiheit gab, mich auszuprobieren und mich bei meinen Schritten als väterlicher Mentor vertrauensvoll begleitete. Das Mentoring-Prinzip ist essentiell und wurde von den Hilton Hotels früh aufgegriffen. Es bedarf Offenheit und Ehrlichkeit seinem Mentor gegenüber, um davon profitieren zu können.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Eine hohe Bereitschaft, Dinge sehen zu wollen, wie sie sind, ein gutes Gefühl für Service und eine aktive Haltung, die Eigenverantwortung erfordert, sind grundlegende Kriterien, die ich mir von Mitarbeitern erwarte, egal in welcher Hierarchiestufe sie arbeiten.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Dem Freizeitgast wie dem Businessgast bieten wir ein Ambiente mit überzeugendem, funktionellem Service, mit Ruhe und Wellness, abgesehen von der guten Anbindung an das Stadtzentrum. Unser dynamisches Team setzt sich aus einer guten Mischung aus jung und alt zusammen, der Teamgeist regiert, und bei Bedarf packt jeder an.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Grundeinstellung was kann ich einbringen und geben halte ich für essentiell. Leistungsbereitschaft ist ebenso wesentlich wie eine geformte Persönlichkeit. Sich Umgangsformen selbst anzueignen, halte ich für ebenso wichtig wie Sensibilität, um nötige Veränderungen bewirken zu können. Im Tourismus wird neben praktischem Einsatz in allen Stationen Wissenserwerb unabdingbar, nicht immer in Form eines Studiums, jedoch als Zusatzausbildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich engagiere mich beruflich mit Freude; dennoch möchte ich meine private Situation nicht einfach nur passieren lassen, um später nichts zu bedauern.