Zum Erfolg von Maria Glawogger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß mein Team mit mir zusammenarbeitet und sich mit der Schule identifiziert. Der Erfolg meiner Mitarbeiterinnen, aber auch der Erfolg unserer Schüler gibt mir das Gefühl, erfolgreich zu sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin immer zielstrebig meinen Weg gegangen, und meine Familie stand stets hinter mir. Auch mein Mann, der selbst Lehrer war, hat mich in jeder Hinsicht bestärkt und unterstützt. Ich bin Neuerungen gegenüber aufgeschlossen und setze sie für das Haus und seine Schüler nach Möglichkeit um. Für die Schüler und ihre Wünsche bin ich gerne da und immer bereit, zu helfen, soweit ich kann.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Eltern waren mir in der Arbeitshaltung ein Vorbild. Das Aufstehen in der Früh war ein Faktum und sein Zeitpunkt regelmäßig einzuhalten. Handschlagqualität, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sind weiters Eigenschaften, die ich von meinen Eltern übernommen habe. Auch der Wert der Familie und der Zusammenhalt wurden mir von meinem Elternhaus vermittelt. In der Hauptschule brachte uns unser Klassenvorstand, Frau Dr. Christine Kodritsch, alle dazu, das Flötenspiel und das Dirigieren zu erlernen. Wir lernten in der Bildnerischen Erziehung alles, was es an Werktechniken gab, wir spielten Theater, und kein Ausflug wurde ohne Zeichenmappe unterm Arm unternommen. Den letzten „Schliff“ bekam ich dann noch von Frau Schuloberin Anni Scherer, welche zuerst meine Lehrerin und dann meine Vorgesetzte war. Alle meine Erfahrungen aus Volks- und Hauptschule sowie in der Ausbildung zur Diplomierten Krankenschwester und darüber hinaus hatte ich im Zusammenhang mit den drei Frauen in meinem Leben.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Für meine Schüler, aber auch für die Lehrkräfte bin ich diejenige, die man in allen Angelegenheiten konsultiert. Meine Schüler haben mich anläßlich einer Schulveranstaltung, wo es darum ging, einander gegenseitig und auch die Lehrkräfte zu beschreiben, in meiner Funktion mit einem Kleiderständer verglichen, da man alles auf meinen Schultern ablädt. Als Farbe wurde ich mit einem Sonnengelb dargestellt, als Landschaft wurde ich hügelig beschrieben, weil man bei mir nie genau weiß, wie es weitergeht. Daß das Bild von mir in meinem Umfeld positiv ist, freut mich sehr. Meine Tochter besucht seit mittlerweile einem Jahr die PÄDAK, denn auch sie findet meinen Beruf erstrebenswert. Das gibt mir das Gefühl, daß nicht nur ich als Person, sondern auch das, was ich tue, geschätzt wird. Mein privates Umfeld sieht mich oft vor allem als Krankenschwester. Daß ich zudem noch Lehrerin bin, ist für viele gar nicht so augenfällig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne meine Mitarbeiter wäre Erfolg nicht möglich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mit dem engsten Kreis meiner Mitarbeiter gibt es einen wöchentlichen Jour Fixe, um unsere Arbeiten zu koordinieren. Ich bemühe mich, zu allen Mitarbeitern eine persönliche Beziehung aufzubauen, damit sie auch mit ihren Sorgen und Nöten zu mir kommen können.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Vorbilder sind für mich sehr wichtig. Ich möchte der nächsten Generation ans Herz legen, ein Leben lang an sich zu arbeiten und ständig dazuzulernen, aber auch, sich einer gepflegten Sprache und gehobener Umgangsformen zu bedienen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das neue Haus mit neuen Klassenzimmern ist unser nächstes Ziel. Die Ausbildung im Krankenpflegebereich soll sich generell ändern, und dabei möchte ich gestaltend mitwirken. Zum Beispiel werden Krankenpflegeschüler später nach einer dreijährigen Ausbildung mit dem Bakkalaureat abschließen und in den Managementbereich gehen können. Für unsere Schüler ist eine dreijährige Vorausbildung ab dem 14. Lebensjahr angedacht. Nach einer Berufsreifeprüfung wird dann der Einstieg in die Diplomausbildung möglich sein.
Ihr Lebensmotto?
Ich muß mich mögen, um auch andere mögen zu können. Selbst wenn ich hin und wieder enttäuscht wurde, halte ich eine positive Lebenseinstellung für etwas ganz Wichtiges im Leben.