Zum Erfolg von Wolfgang Meissner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich glaube, daß man dann erfolgreich ist, wenn man auch abseits seiner beruflichen Qualitäten um seine persönliche Meinung gefragt wird und als selbständiger und erfolgreicher Mensch gesehen wird, mit dem man sich auch qualifiziert über Themen abseits der EDV unterhalten kann. Innerhalb der Branche schätzt man mich sicher als teamfähigen, kommunikativen und intelligenten Kollegen, der gerne für komplexe Analysen zu Rate gezogen wird. Kundenorientiertes Auftreten ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg. Für diesen Erfolg sollte man auch in die Selbständigkeit gehen. Niemand sollte sich jedoch aus einer erzwungenen Situation heraus selbständig machen, wie es leider heute sehr oft passiert. Ich weiß, daß dies manchmal die einzige Möglichkeit ist, dies aber das auch noch politisch zu propagieren, wie es derzeit üblich ist, halte ich für falsch, denn damit ist das Scheitern vorprogrammiert. Zeitmanagement für mich ein wesentlicher Faktor für den Erfolg im täglichen Ablauf.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Kompetenz und Teamfähigkeit sind wichtige Voraussetzungen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Einerseits Johann Gantner, der bei Siemens SAP einführte, sehr erfolgreich im Beruf ist, gleichzeitig auch für seine Familie da ist und kulturelle Veranstaltungen schätzt. Weiters Dr. Peter Weber, der maßgeblich an der Fusion von Z und Länderbank zur Bank Austria beteiligt war und heute Vorstandsdirektor der Porr AG ist. Mit ihm pflege ich noch immer regen Gedankenaustausch. Von meinen Universitätslehrern möchte ich Prof. Bruckmann nennen, der mich sehr stark beeinflußte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Einerseits Anerkennung materieller Natur, denn ich kann recht hohe Stundensätze verlangen, da ich zu den oberen zehn Prozent in meiner Branche gehöre. Wichtig ist mir natürlich die Anerkennung durch die Familie und durch die Kunden. Im Bereich meines Film- und Videogeschäfts ist meine Klientel größtenteils von 45 Jahren aufwärts angesiedelt. Diese Kunden sind ein sehr kritisches Publikum, aber sehr gerecht. Ich gebe mein Wissen auch in meinen Kursen weiter, dabei habe ich sehr große Anerkennung erfahren. Gerade in diesem Kundenkreis befinden sich auch sehr viele prominente Persönlichkeiten, und wenn man von diesen Personen Anerkennung erfährt, so fühlt man sich sehr gut dabei. Ein sehr lieber Kunde ist beispielsweise Prof. Peter Weck.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In der EDV-Branche herrscht ein ständiger Prozeß der Weiterentwicklung, und man weiß nicht, welche Probleme auf einen zukommen, die ungelöst sind. Das Verhältnis zu den Kunden erscheint mir im Moment ein wenig problematisch zu sein. Vor fünf, sechs Jahren wurde in dieser Branche viel Schindluder getrieben, als wirklich große Nachfrage nach EDV-Lösungen bestand. Es wurde von Seite der EDV-Dienstleister ein teilweise viel zu wenig geschultes Personal als hochqualifiziertes Fachpersonal verkauft. Das war natürlich auch nur deshalb möglich, weil manche Entscheidungsträger der Kunden mit der Materie überhaupt nicht vertraut waren und so den wahren Wert der angebotenen Dienstleistung nicht richtig einschätzen konnten. Es muß also das Vertrauen zu den Kunden wieder hergestellt werden. Weiterhin ungelöst in unserer Branche ist eine benutzerfreundliche Lösung für die Anwender. Es ist nicht notwendig, die Prozessoren noch schneller zu entwickeln oder die Taktfrequenz zu erhöhen, wichtig ist es, die Bedienung zu verbessern. Anscheinend wird von den Marketingstrategen aber das Rekordbedürfnis der Menschen ausgenützt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die Stärken meines Unternehmens sind das Fachwissen und die Flexibilität in seiner geringen Größe, wobei es natürlich auch möglich ist, daß ein Projekt sehr schnell zu einer bedeutenden Größe anwächst. Unser Unternehmen ist auch beispielgebend im System des Vertriebs und der Beratung, denn jeder Interessent kann die Software für den Videoschnitt vorher eingehend als Demo-Version für sich testen, nach der Kaufentscheidung wird sie sofort freigeschaltet und muß dann erst bezahlt werden.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Der Wettkampf am Markt ist in den letzten vier Jahren um einiges härter geworden, aber meine Devise lautet: Leben und leben lassen - unter Einhaltung gewisser Spielregeln der Fairneß! Allerdings muß man in gewissen Situationen auch eine gewisse Härte walten lassen.“
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Junge Menschen sollen positiv in die Zukunft blicken, sich weiterbilden und eine Gesamtplanung erstellen, wo sie sich in drei bis fünf Jahren sehen wollen. Danach ist es notwendig, konsequent darauf hinzuarbeiten. Man sollte sich Freunde, Bekannte und Mentoren suchen, die am gleichen Strang ziehen. Auf den Punkt gebracht heißt das, eine gute Ausbildung zu absolvieren und seine Fähigkeiten zu nutzen. Später können die Ziele auch wesentlich kurzfristiger gesetzt werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, das EDV-Geschäft nochmals zu erweitern und daneben auch das Filmgeschäft auszubauen.