Zum Erfolg von Helmut Ilk
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, von außen gestellte Aufgaben und selbst gesteckte Ziele zu erreichen sowie Beruf und Privatleben so zu vereinbaren, daß ein gutes Maß an Lebensqualität gegeben ist. Erfolg an sich ist für mich relativ, darunter fällt auch, eine gute Beziehung zu meinen Kindern zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, da ich ein mir selbst auferlegtes Studium erfolgreich abgeschlossen und gewisse Projekte erfolgreich bewältigt habe.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein Thema ist die Neugier im Sinne von neuen Erfahrungen. Ich bin ein Mensch, der immer nach Herausforderungen sucht. Wenn etwas fruchtet, freue ich mich, wenn nicht, versuche ich es vielleicht anders nochmals und dehne den Aktionsradius aus. Dabei ist das Sammeln von Erfahrungen von Wichtigkeit. Auch mein Studium habe ich unter diesem Blickwinkel absolviert. Nur das Tun an sich bringt einen weiter.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Zuerst muß ich mir einen Überblick verschaffen - wo sind die Chancen und die Risiken - wobei ich alles bisher Geleistete als Vorbereitung für den nächsten Schritt sehe. Spezielle Anforderungen können dabei durchaus durch Mitarbeiter abgedeckt werden. Meine Aufgabe sehe ich nicht darin, jeden einzelnen Paragraphen eines Gesetzes im Detail zu kennen. Ich muß das Fundament beherrschen, Prioritäten setzen, Strukturen schaffen und die entsprechende Aufgabenverteilung zuwege bringen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich kann keine spezielle Entscheidung nennen. Ob ich als Bezirkshauptmann erfolgreich sein kann, wird sich in ein paar Jahren herausstellen. Dazu gehört für mich die dauerhafte Sicherstellung einer fortschrittlichen Bezirkshauptmannschaft mit einer modernen, wirksamen Bezirksverwaltung. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Sicherlich der Landesamtsdirektor, Dr. Pesendorfer, mit dem ich über 15 Jahre eng zusammengearbeitet habe. Er ist mir im persönlichen Verhalten und in der Handhabung von schwierigen Situationen ein Vorbild. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Bezirkshauptmannschaft hat generell sicher ein schwieriges Image, weil man oft unbeliebte Entscheidungen treffen muß, die aber im Sinne der Gesellschaft richtig sind. Ferner besteht für Behörden eine hohe Verantwortlichkeit, wie etwa beim Thema Katastrophen. Hier ist eine enorme Qualität der Arbeit aller Beteiligen gefordert. Natürlich steht dahinter ein großes Netzwerk an Organisationen, doch die letztendliche Verantwortlichkeit liegt bei der Bezirkshauptmannschaft und in letzter Konsequenz bei mir. Der Bezirkshauptmann ist der Einsatzleiter für den Bezirk. Bezirksübergreifend liegt die Entscheidung auf Landesebene.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Teamfähigkeit, Sachkompetenz und Engagement für die Aufgabe.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich meine, daß die Motivation grundsätzlich vorhanden ist, weil die Leute hier arbeiten wollen. Wir können die Rahmenbedingungen vorgeben und Steine aus dem Weg räumen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, als offen und auf die Menschen zugehend, manchmal auch als fordernd gesehen zu werden.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind die zentrale Verwaltungsbehörde des Bezirks, auf die sich die Bürger verlassen können. Es braucht eine stabile Verwaltung, damit sich das Leben entfalten kann. Weiters sehen wir uns als Unterstützung der politischen Ebene. Es stellt sich als gut heraus, wenn sich die Bezirkshauptmannschaft als Berater der Politik versteht. Wir stellen unsere Professionalität der Politik zur Verfügung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Um die Vereinbarung muß man täglich ringen. Mein Einsatz im Beruf ist klarerweise hoch, 60 Stunden-Wochen sind normal. Am Wochenende sind oft Repräsentationspflichten wahrzunehmen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich achte darauf, daß ich beim Thema Managementmethoden am neuesten Stand bleibe. Heuer lag der Schwerpunkt der Weiterbildung im Katastrophenmanagement. Ich nütze mit meinen Mitarbeitern sowohl interne als auch externe Fortbildungsmaßnahmen. Landesweit, heuer sogar landesübergreifend, werden Trainings für Führungskräfte abgehalten, die ich auch zum Teil besuche.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man muß verschiedenes ausprobieren und wenn man hinfällt, wieder aufstehen. Das Schlimmste, was einem dabei passieren kann, ist, etwas dabei zu lernen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte eine konstruktive, fruchtbare Periode gestalten und strebe einen professionellen Verwaltungsbetrieb an. Persönliches Anliegen dabei ist, daß es mir gelingt, diesen Weg mit meinen Mitarbeitern zu gestalten. Als Obmann des Sozialhilfeverbandes des Bezirks möchte ich eine zukunftssichere Sozialversorgung auf die Beine stellen. Hier müssen, vor allem im Altenbetreuungsbereich, neue Strukturen geschaffen und vorhandene ausgebaut werden. Ich blicke generell mit Zuversicht nach vorne.