Zum Erfolg von Philipp Baar-Baarenfels
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg beinhaltet das Ergebnis einer positiv abgeschlossenen Arbeit und stellt sich bei der Anerkennung für meinen Einsatz ein. Die Belohnung für sein Tun zeigt, warum man gearbeitet hat. Erfolg strahlt aus, und diese Wirkung überträgt sich nach außen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Nach jahrelanger harter Arbeit fühle ich mich nun für meinen Einsatz belohnt und in dieser Hinsicht erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Neid ist in Österreich leider immer noch ein großes Konfliktthema, mit dem man umgehen lernen muß, um es zu überwinden. Dies bekam ich bereits hinsichtlich meines Familiennamens zu spüren, den ich mir nicht einmal aussuchte. Widerstandskraft lohnt sich, um sein Profil zu schärfen. Es gibt Phänomene in der österreichischen Gesellschaft, die nicht verarbeitet wurden, und diesbezüglich ist Geschick im Umgang mit Neid zu erwerben, um erkennen zu lassen, daß man ein ebenso wertvoller Mensch wie andere. Ich setze auf langfristigen Erfolg, legte immer Wert auf selbständiges Denken und Handeln und war bereit, mir über die Schulanforderungen hinaus Wissen anzueignen. Ich bin noch in einem Schulsystem aufgewachsen, wo man bis 18 keine eigene Meinung einbringen durfte, ab dem volljährigen Alter aber prompt Verantwortung an den Tag legen sollte. Für die Schulbesten legten Konzerne einst rote Teppiche aus, weil das Lohnniveau in Österreich damals niedrig war, nur mittlerweile veränderte sich die Wirtschaftslandschaft. Der Fall der Berliner Mauer ließ zudem eine mental wichtige Wandlungsenergie nach Österreich fließen. Nun sind die Erfolgschancen breiter angelegt, und ein neues Spiel der Kräfte und der Persönlichkeit ist angesagt. Wir haben in Österreich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Ländern. Die Osterweiterung fördert uns. Noch ist an der frühen Vermittlung von selbständigem Denken und Handeln hierzulande zu arbeiten und in Erziehungssystemen einiges zu korrigieren, um sich auf den Umstand umzustellen, daß in Firmen nicht mehr nur von oben angeschafft wird. Erfolgversprechend ist bestimmt ein grober Lebensentwurf zur Orientierung auf dem eigenen Weg. Man wächst gerade auch in Situationen, wo der Überfluß einmal nicht so vorhanden ist, und lernt, aus gering verfügbaren Ressourcen viel zu machen - es besteht hierbei die Chance, Gestaltungsfähigkeit zu erwerben. Liebe und Geborgenheit kann nicht ausreichend für jeden Menschen vorhanden sein. Insofern ist Coaching als wegbegleitende Unterstützung von unermeßlichem Wert.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich muß ein Individuum sein und mich zu meiner Persönlichkeit bekennen, um erfolgreich zu sein.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Der Besuch eines humanistischen Gymnasiums und die Werte meiner Eltern waren bestimmt mit eine gute Basis, um in weiterer Folge selbständiges Handeln in beruflicher Hinsicht zu erwerben. Nach der Übermacht meines Vaters suchte ich mir Mentoren an Führungsspitzen - erst völlig unbewußt - und habe aus interessanten Gesprächen viele Anregungen mitgenommen. Ein berufliches Netzwerk kann ein gegenseitiges Anerkennen von beruflichen, aber auch von persönlichen Qualitäten darstellen und gegenseitige Hilfe bieten. Es reichen fünf bis zehn Personen in einem Netzwerk, mit dem man sich identifizieren kann, um Konstruktives daraus zu schöpfen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Der erste Eindruck ist der entscheidende; dennoch bin ich bemüht, mich davon nicht täuschen zu lassen. Den Lebenslauf betrachte ich genauer, weil mir die Entwicklung eines Menschen bedeutsam ist. Positive Ausstrahlung und gute Manieren können meiner Meinung nach einem Mitarbeiter später nicht mehr beigebracht werden, insofern sind diese Soft Skills neben Basis-Fachkenntnissen wesentlich. Mit Good Will kann Fachliches nachgelernt werden. Eigenmotivationsfähigkeit schätze ich sehr. Eindenken in das Kunden- und Firmenbedürfnis wird immer schwieriger und insofern immer wertvoller. Mir geht es grundsätzlich um eine langfristige Arbeitsbeziehung, insofern lege ich großes Augenmerk auf die auszuwählenden Mitarbeiter.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin für eine gute Entlohnung und das Einbringen hohen Engagements, um Fluktuation vorzubeugen.
Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich sehe Mitbewerber als Ergänzung. Einen kooperativen, konstruktiven Umgang erachte ich jedenfalls als lohnenswert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche so viel wie möglich zu trennen und durch eine gute Zeiteinteilung souverän mit beiden Lebensbereichen umzugehen. Wochenenden haben etwas für sich, denn Probleme, die freitags nicht gelöst werden können, werden montags oftmals locker gemeistert.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Früher erlebte ich mit, wie oftmals halbherzig entschieden wurde, also wollte ich Entscheidungsträger werden, um es besser zu machen. Weiterhin möchte ich erfolgreich sein. Meine Kinder sind sehr engagiert, und ich freue mich, ihnen viel zu geben, damit sie viele Möglichkeiten in ihrem Leben erkennen und früh selbständige Entscheidungen verantworten können.