Zum Erfolg von Edina Velic-Strobl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zufriedenheit stellt sich ein, wenn ich die richtigen Dinge mache - Dinge, die mir liegen, motivieren mich. Unternehme ich meine Aktivitäten aus innerer Überzeugung heraus, ist Erfolg vorprogrammiert. Für mich ist besonders wertvoll, daß andere Menschen von meinem erfolgreichen Tun profitieren können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Gemäß meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für mich war immer klar, ja konkret vorstellbar, was ich genau tun möchte. Zielstrebig, aber nicht um jeden Preis, ging ich meinen Weg. Natürlich prüfte ich, ob meine persönliche Zielsetzung realistisch ist. Daß der Erfolgsweg mit Problemen und Hindernissen verbunden ist, ist eine Binsenweisheit, doch sind Probleme da, um überwunden zu werden. Insofern ist Ausdauer aufzubringen, und nach Enttäuschungen lohnt es sich, weiterzusuchen und Umwege zu nützen, die ebenso zu dem gewünschten Erfolg führen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wir imitieren alle immer wieder, und doch sind wir immer wieder auch originell. Diese Originalität hängt von der Erfahrungswelt, den Kenntnissen und den Vorbildern ab, die jeder in seinem Leben hat. Man muß nicht immer alles neu entdecken und kann dennoch eine gewisse Kreativität ausleben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater war mein erster, weiser Lehrmeister. Er wurde während des Balkankriegs leider ermordet. Die moralischen und menschlichen Werte, die er mir mit auf den Weg gegeben hat, haben mein Leben und mein berufliches Fortkommen geprägt. Berufsvorbilder habe ich keine.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Von meinen Patienten. Besonders freue ich mich über den positiven Austausch mit Jugendlichen. Auch kollegiale Wertschätzung empfinde ich als wohltuend.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Nur ein Drittel der niedergelassenen Gynäkologen in Wien sind weiblich - leider. Der Zugang zur Facharztausbildung in diesem Bereich sollte Frauen erleichtert werden. Leider herrscht unter Ärzten oft ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken, dem Patienteninteressen untergeordnet werden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Freundlich, offenherzig, natürlich und konstruktiv.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Meine Patientinnen schätzen mein Vertrauen und die individuelle, persönliche Betreuung (in vier Fremdsprachen). Neben hohen Fachkenntnissen ist mein sensibler Zugang zu allen Fragen meiner Patientinnen die größte Stärke.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich permanent und sehr zeitintensiv weiter, um aktuellste wissenschaftliche und praxisorientierte Ergebnisse kennen zu lernen. Fortbildung qualifiziert meine Hilfsleistung als Fachärztin.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Nachdem man herausgefunden hat, was einem liegt, ist zu beherzigen, daß es immer einen Weg zur Realisierung persönlicher Vorstellungen gibt.Probleme sind da, um gelöst zu werden. Auch Umwege führen zum Erfolg. Negative Gedanken sind zu verscheuchen - das innere Gleichgewicht anzustreben, ist Goldes wert.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In Wien gibt es wenig weibliche Fachärzte in Gynäkologie für Jugendliche, und mit diesem Schwerpunkt in Kombination mit Komplementärmedizin möchte ich mich weiterhin intensiv auseinandersetzen.
Ihr Lebensmotto?
Denke positiv!