Zum Erfolg von Peter Jocham
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn man die gesteckten Ziele großteils erreicht, ist man erfolgreich.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne meiner Definition meine ich schon, erfolgreich zu sein. Als zwölftes von 13 Kindern mußte ich damals bei Null anfangen und mir alles selbst erwirtschaften. Daher ist heute meine Zufriedenheit umso größer.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich glaube, daß der Grund darin zu suchen ist, daß ich von klein auf immer auf eigenen Füßen stehen und viel arbeiten mußte. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, und es war üblich, in der Freizeit mitzuhelfen. Weiters habe ich mir schon sehr früh große Ziele gesteckt, so habe ich zum Beispiel bereits mit 21 Jahren begonnen, ein Haus zu bauen. Auch bin ich ein Mensch, der sich mit Erreichtem nicht zufrieden gibt, sondern sofort das nächste Ziel ansteuert, beharrlich vorwärts strebt und sich von einem Rückschlag nicht entmutigen läßt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das war der Zeitpunkt, als ich mit eigener Kraft den Betrieb aufgebaut habe.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gab eine Zeit, in der ich als Tischlergeselle oft auf meine Lohnzahlung warten mußte. Da war die Entscheidung zu fällen, wie es weitergehen soll. Der Weg in die Selbständigkeit war der einzig richtige, wenngleich ich auch sehr vorsichtig begonnen habe.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Althergebrachtes und Bewährtes stelle ich nicht in Frage, sondern lasse es in meine eigenen Ideen kreativ einfließen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Lob für mich und meine Mitarbeiter ist von den Kunden her eine wunderschöne Anerkennung. Wenn sie mit unserer Arbeit zufrieden sind, empfehlen sie uns weiter und kommen wieder.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich habe gute Mitarbeiter, und sie sind für den Betrieb äußerst wichtig - alleine könnte ich nichts zuwege bringen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Gute Facharbeiter sind immer noch schwer zu finden. Ich lege Wert auf ein gediegenes, kundenorientiertes Auftreten. Natürlich muß ein neuer Kollege ins Team passen, was sich aber erst nach einer gewissen Zeit herausstellt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gebe Lob natürlich an meine Mitarbeiter weiter. Ab und zu setzen wir uns zusammen, um über vieles zu reden.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich weiß, daß ich als hart, aber gerecht eingeschätzt werde - meine Leute wissen immer, woran sie sind. Ich fordere Einsatzbereitschaft und Qualität in der Arbeit. Trotzdem bin ich ein partnerschaftlicher Chef, der Verständnis für seine Mitarbeiter zeigt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir beraten jeden Kunden sehr individuell, gehen auf spezielle Wünsche ein und liefern erstklassige Qualität. Bestehende Arbeiten sprechen da für sich. Wir sind mit guten Maschinen ausgestattet und können selbst Großaufträge annehmen. Das Einzugsgebiet wird auch immer größer, was wiederum zu einer guten Auslastung des Betriebes führt.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich respektiere den Mitbewerb, die Wege kreuzen sich meist nur bei Ausschreibungen. Ich bin durchaus bereit, mit Berufskollegen zusammenzuarbeiten, wenn es erforderlich ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich meine, man kann nie genug Privatleben haben. Mein Beruf und die Firma nehmen sehr viel Zeit in Anspruch, sodaß die Balance noch nicht gegeben ist. Ich versuche, unseren Jüngsten nicht zu kurz kommen zu lassen und hoffe, daß sich das in Zukunft noch bessert.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Bereitschaft zu überdurchschnittlichem Einsatz sollte gegeben sein. Ferner ist die Aneignung von fachlicher Kompetenz mit entsprechendem Wissen unumgänglich. Die Freude am Beruf ist natürlich ein ganz wesentlicher Faktor.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Schön wäre, mit 60 Jahren in Pension zu gehen - die Weichen sind in diese Richtung gestellt. Obwohl es für mich nie wichtig war, würde ich mich heute freuen, wenn mein Sohn die Firma übernehmen wollte. Druck dahingehend gibt es aber keinen.
Ihr Lebensmotto?
Man lebt nicht, um zu arbeiten, sondern arbeitet, um zu leben.