Zur Karriere von Klaus Riegler
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich das Polytechnikum in Freistadt, das ich im Jahr 1987 abschließen konnte. Ich wollte eigentlich immer Kunstschmied werden, und so machte ich eine Schnupperlehre bei einem Kunstschmied und erkannte, daß mir diese Tätigkeit tatsächlich großen Spaß machte. Ich vereinbarte mit dem Inhaber des Betriebes, daß ich im darauffolgenden Sommer mit meiner Lehre beginnen würde. Doch im Frühjahr kontaktierte er mich und erklärte mir, daß die wirtschaftliche Situation des Betriebes sehr schlecht sei. Er bat mich deshalb, von diesem mündlichen Vertrag zurücktreten zu dürfen. Ich bekam dann die Möglichkeit, in der Voest Alpine eine Lehre zu beginnen. Durch persönliche Beziehungen zum Nationalrat bekam ich die Möglichkeit, die Lehraufnahmeprüfung nachzuholen. Ich bewarb mich auch dort wieder als Kunstschmied, doch es war mir nicht möglich, diese Ausbildung zu absolvieren, und so begann ich im Jahr 1981 eine Lehre zum Betriebsschlosser. Bald darauf wurde ich Gewerkschaftsmitglied. Nach Abschluß der Lehre leistete ich meinen Präsenzdienst beim Bundesheer ab und trat danach wieder in die Voest ein. Während des großen Umbruchs wurde ich von den Betriebsräten der Voest Alpine Steinel gefragt, ob ich Interesse hätte, im Betriebsrat mitzuarbeiten, ich sagte zu und wurde bald darauf zum Betriebsrat gewählt. Der Wandel brachte viele Probleme mit sich, es gab Fehlinvestitionen, und wir kamen in massive finanzielle Bedrängnis. Herr Hammerer, der damals für seine guten Leistungen bekannt war, wurde zu Hilfe gerufen, um uns bei der Sanierung zu unterstützen. Nach einem Jahr kam dann der Beschluß, die gesamte Voest Alpine Steinel zu veräußern beziehungsweise zuzusperren. Im Jahr 1993 wurde ich im Alter von 27 Jahren Betriebsratsvorsitzender. Diese Zeit war für mich sehr schwierig. Ich erlebte die große Schließungswelle mit allen ihren Problemen. Der Betrieb wurde geschlossen, und es gelang uns, die Nachfolgegesellschaft Werkzeugmaschinenfabrik Linz mit 25 Arbeitern und 25 Angestellten zu gründen. Eigentlich war nicht geplant gewesen, daß ich auch in dieser Firma arbeiten sollte, weil die neuen Eigentümer nicht danach strebten, eine gewerkschaftliche betriebsrätliche Vertretung in ihrem Betrieb zu haben. Doch meine Kollegen unterstützten mich, und das führte dazu, daß ich letztendlich doch einen Arbeitsvertrag erhielt. Ich beschäftigte mich viel mit meiner Fortbildung, um meine Leute entsprechend vertreten zu können. Im Jahr 1994 bewarb ich mich schließlich für die Sozialakademie in Mödling und wurde zum Glück ausgewählt. So konnte ich mich weiterbilden. Anschließend, im Jahr 1995, wechselte ich nach Wien und war dort in der Metallgewerkschaft tätig, hatte aber den Wunsch, so bald wie möglich wieder nach Oberösterreich zurückzukehren. Schon bald darauf erfuhr ich vom Betriebsratsvorsitzenden der Voest Alpine, daß in Oberösterreich ein Sekretär gesucht wurde, und ergriff die Gelegenheit, diese Funktion zu übernehmen, die ich vier Jahre lang ausübte. Dann wurde mir die Leitung der AK Bezirksstelle Freistadt angeboten, die ich nun seit April 2000 inne habe. Ich trage die Verantwortung für das Gesamthaus sowie die Führung der Mitarbeiter und muß vor Ort für die Mitglieder da sein.