Zum Erfolg von Helmut Wurm
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß man Entscheidungen für sich selbst treffen kann, daß man selbstbestimmt lebt, sich finanziell Dinge leisten kann, die man sich wünscht, und sich seine Zeit frei einteilen kann. Erfolg bedeutet aber auch die Anerkennung der Gesellschaft.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Sinne meiner persönlichen Definition sehe ich mich als erfolgreich. Ich habe das Gefühl, etwas geleistet zu haben. Ich habe heute einen Betrieb, der mir selbst gehört, und darauf bin ich sehr stolz. Finanziell bin ich allerdings noch nicht genügend erfolgreich, doch in ein paar Jahren sollte ich auch in dieser Hinsicht mein Ziel erreicht haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend für meinen Erfolg war mein starker Wille. Das Wissen alleine kann nicht das Ausschlaggebende gewesen sein, denn Wissen kann man sich leicht aneignen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche immer, möglichst flexibel zu sein und mich auf neue Situationen schnell einzustellen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich empfand ich mich schon in meiner Jugend als erfolgreich, wenn ich zum Beispiel in der Schule Tests mit besseren Noten als erwartet ablegen konnte. Eigentlich ist mein gesamtes Leben durchzogen von kleineren oder größeren Erfolgserlebnissen. Oft bemerkte ich allerdings erst viel später, daß etwas, was ich erreicht hatte, tatsächlich ein Erfolg war.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es ist zur Zeit noch schwer festzustellen, ob die Geschäftsgründung tatsächlich eine erfolgreiche Entscheidung war. Das wird sich wohl erst in den nächsten Jahren herausstellen. Doch ich denke, ich würde heute wieder gleich entscheiden, wenn ich erneut die Wahl zwischen einem Angestellten-Job und der Selbständigkeit hätte. Auf privatem Gebiet traf ich bestimmt die richtige Entscheidung, eine Familie zu gründen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, eine ausgewogene Mischung aus Imitation und Originalität ist wohl das Sinnvollste. Etwas völlig Neues zu probieren ist unglaublich schwierig und der Weg zum Erfolg ein sehr steiniger. Es ist durchaus vorteilhaft, sich ein bißchen etwas von anderen abzuschauen, aber es ist notwendig, noch einen eigenen Aspekt hinzuzufügen. Man sieht im Leben so viele gute Dinge und Ideen, davon kann man ruhig das Beste übernehmen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Auf beruflichem Gebiet wurde ich von meiner ehemaligen Chefin besonders geprägt, von ihr konnte ich sehr viel lernen. In privater Hinsicht prägten mich vor allem meine Eltern.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es ist für mich eine gewisse Art von Anerkennung, daß ich mir Dinge leisten kann, die mir wichtig sind. Ich bin stolz darauf, daß ich meinen Kindern ein gutes Leben bieten kann, und ich denke, daß ich dafür respektiert werde. Daß mein Betrieb einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Umgebung hat, bedeutet auch Anerkennung für mich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt viele Probleme in unserer Branche. Das vordringlichste ist vielleicht, daß im Dienstleistungsbereich die Arbeitszeit nicht angemessen anerkannt wird. Wenn ich mir meinen Stundenlohn ausrechne, komme ich auf einen lächerlich geringen Betrag.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Manche Leute finden gut, was ich mache, andere wiederum belächeln mich als einen Spinner. Ich werde wohl von den Menschen in meiner Umgebung recht unterschiedlich beurteilt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir sind ein Familienbetrieb und haben keine weiteren Angestellten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Zielgruppe ist ein junges Publikum, viele unserer Gäste sind Schüler. Ich bin sehr flexibel und kann immer die Speisen anbieten, die gerade in Mode sind, unsere große Stärke ist also Flexibilität. Außerdem ist das Preis-/Leistungsverhältnis in meinem Lokal recht gut.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wenn einer versucht, mir meine Kunden wegzunehmen, muß ich etwas dagegen unternehmen. Solange jeder seinen eigenen Weg geht und mir niemand in die Quere kommt, habe ich kein Problem mit Mitbewerbern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, die Zeit, die mir neben der Arbeit bleibt, möglichst intensiv zu nützen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Zum Besuch von Kursen habe ich keine Zeit, doch ich probiere oft neue Rezepte aus.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll sich Ziele stecken und sie mit aller Kraft verfolgen, wenn man weiß, daß das Ziel die Anstrengung wert ist. Man braucht Wille und Ausdauer.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In den nächsten 15 Jahren möchte ich schaffen, finanziell gut situiert zu sein.
Ihr Lebensmotto?
Fröhlich sein! Leben, solange man leben kann! Positiv denken!