Zum Erfolg von Christian Prosser
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist zum einen Anerkennung in der Gesellschaft - die Triebfeder, warum man versucht, Erfolg zu haben - zum anderen eine gewisse materielle Absicherung, um mir das leisten zu können, was ich mir wünsche.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, die einzelnen Schritte meiner Karriere waren recht klassisch. Ich begann als Lehrling und erreichte kontinuierlich höhere Positionen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend waren Glück und die Beharrlichkeit, mein Ziel zu verfolgen. Ich selbst konnte durch harte Arbeit dazu beitragen, aber ich hatte auch das Glück, einen Vorgesetzten zu haben, der mich förderte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mit viel Elan und offen gegenüber Neuem, aber trotzdem vorsichtig bei zu wilden Ideen und Vorstellungen, um die Basis nicht zu zerstören. Ich finde es wichtig, die Balance zu halten, also das Bestehende, Gute zu bewahren und trotzdem für Neuerungen offen zu bleiben.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist wichtig. Manchmal erfahre ich auch Lob von Vorgesetzten, aber meine schönste Anerkennung ist der unternehmerische Erfolg. Wenn am Ende des Jahres die Zahlen in der Bilanz stehen, die jeder sehen möchte, bin ich zufrieden.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine zentrale und wichtige. Mitarbeiter sind genauso wichtig wie Kunden, weil gerade im Dienstleistungsbereich sehr wenig automatisiert werden kann und wir nur mit guten Mitarbeitern Erfolg haben können.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Als Problem sehe ich, daß der Gütertransport per Bahn wenig in Anspruch genommen wird. Nur zehn Prozent des europäischen Güterverkehrs werden per Bahn transportiert. Ob sich das in Zukunft ändert, hängt davon ab, wie sich die Staatsbahnen den Kunden präsentieren. Seit drei Jahren gibt es auch für private Unternehmen die Möglichkeit, Bahnverkehr zu betreiben. Hier wird sich in den nächsten Jahren extrem viel verändern, und die Staatsbahnen werden an Einfluß verlieren. Der ganze Markt ist im Umbruch, das macht die Situation sehr spannend, weil wir uns immer an der gegebenen Situation orientieren müssen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Railog ist der Verantwortungsbereich Bahn im Schenker-Konzern. Die Firma wurde ins Leben gerufen, weil Schenker nur sehr wenig im Bahnverkehr tätig war und nur in wenigen Ländern Bahnverkehr betrieben wurde. Deshalb wurde gemeinsam mit der Deutschen Bahn die Railog GmbH gegründet, die sich um die Vermarktung der Bahndienstleistung kümmert und den Bahnverkehr weiter ausbaut. Heute ist die Railog ein eigenständiges Unternehmen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist ein immer wiederkehrendes Thema und Problem für mich, weil die Vereinbarung schwierig ist und ich in jedem Bereich immer wieder Abstriche machen muß. Wichtig ist, daß kein Bereich zu kurz kommt. Es wird aber in einer Führungsposition immer schwieriger, weil man wird mit Anforderungen konfrontiert wird, die man nicht mehr in zehn Stunden pro Tag abarbeiten kann.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ein großer Vorteil von Schenker ist, daß sehr viele betriebsinterne Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten geboten werden, Bildung spielt eine große Rolle bei Schenker, und unter dem Titel Schenker Akademie werden jährlich um die 300 interne und externe Seminare angeboten; ein Angebot, das ich regelmäßig in Anspruch nehme.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist schon schwierig genug, sich für einen Beruf zu entscheiden, deshalb sollte man unbedingt alles daran setzten, Befriedigung daraus zu ziehen und erfolgreich zu sein, denn es wäre schade, wenn man die vielen Stunden, die man am Arbeitsplatz verbringt, unglücklich ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich ist es für mich nicht einfach, weiterzukommen, weil jede Weiterentwicklung für mich mit einem Ortswechsel verbunden wäre. Ob ich mich noch einmal beruflich verändern möchte, hängt von vielen Faktoren ab, ich warte ab, was noch auf mich zukommt.