Zum Erfolg von Roswitha Krause
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg haben sehe ich hauptsächlich in der Art der Menschwerdung an, also in meiner menschlichen Entwicklung von Beginn meiner psychotherapeutischen Ausbildung bis heute, die mir den konstruktiven Umgang mit Menschen und meinem Leben überhaupt ermöglicht hat. Darüber hinaus hat sich ein Glaube an einen Gott entwickelt, dessen Integration meinem Leben erst den Sinn und die Erfüllung bringt.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Einerseits waren es empathische Fähigkeiten, andererseits helfen mir meine Klienten mit ihren Lebenserfahrungen, immer mehr Zusammenhänge im menschlichen Leben kennenzulernen. Wichtig ist auch, trotz der hinwendenden Einstellung zum Klienten, mich selbst zu behalten und möglichst authentisch als Mensch anwesend zu sein.Ist es für Sie als Frau schwieriger, erfolgreich zu sein? In meinem Beruf haben es Frauen sicherlich nicht schwieriger, zumal ja gerade hier die weibliche Einfühlsamkeit, die Frauen wie Männern zur Verfügung sein kann, vonnöten ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Einerseits mein Chef an der Universität, der mir mit bis zu diesem Zeitpunkt wenig erlebter Achtung und Wertschätzung begegnet ist, und andererseits einige besondere Menschen, durch die ich Seiten in mir entfalten konnte, die sonst verschlossen geblieben wären.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Praxis bedeutet einerseits einsames Arbeiten, ich erfahre jedoch auch von Klienten verbale Anerkennung, erlebe positive Veränderungen ihrer Verhaltensweisen.Welche sind die Stärken Ihrer Arbeit? Der Schwerpunkt in meiner Praxis beruht auf den Bedingungen des Personzentrierten Ansatzes: ein Bemühen um Wertschätzung der Anliegen, mit denen Klienten zu mir kommen, sie anzunehmen, wie sie da sind, und gleichzeitig auch selber als echte Person mit ihnen zu sein. Wenn das gelingt, kann eine Vertrauensbasis entstehen, in der sie sich befähigt fühlen, ihre eigenen kreativen Lösungen zu finden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Dies war in der Zeit der Doppelbelastung durch Universität und psychotherapeutische Praxis nicht einfach. Einerseits war mir die existentielle Sicherheit sehr wichtig und andererseits die Erhaltung der Beziehungen. Erleichternd war die zunehmende Selbständigkeit der Kinder.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche immer wieder Seminare, um die Sensibilität für Menschen und deren Art zu leben nicht zu verlieren, um Theorien aufzufrischen, bzw. neue Forschungsergebnisse kennenzulernen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Immer größer werdende Bewußtheit, eigene menschliche Entwicklung und Hineinwachsen in einen persönlichen Glauben haben mir zu einer Lebensqualität und zu mehr Beziehungsfähigkeit verholfen. Wobei ich die Spiritualität für ein erfülltes Leben fast für unumgänglich halte.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte immer wieder aufs Neue jene Atmosphäre der Akzeptanz und Wertschätzung schaffen, in der es den Klienten gelingt, sich in ihrer Art zu entfalten, in der aber auch persönliche Beziehungen im ganz guten Sinne sein können. Ich möchte auch Zeit haben für z.B. Literatur, lesen, sehen und hören, und immer wieder Kontakt zu Bewegung in der Natur haben können.