Zum Erfolg von Franz Josef Krumeich
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt für mich, jeden Morgen mit meiner Familie frühstücken zu können. Erfolg ist für mich, daß ich es mir leisten kann, mir Auszeiten zu nehmen, um mich um meine Familie zu kümmern. Erfolg ist Ruhe in der Familie.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Keiner, der wirklich erfolgreich ist, wird sich als erfolgreich bezeichnen, denn erfolgreiche Menschen verspüren immer den Hunger nach mehr. Ich kann mir immer noch größere und schönere Dinge vorstellen, die ich tun möchte. Doch ich danke Gott für jeden einzelnen Tag in meinem Leben. Wenn ich das Mozart-Projekt umsetzen kann, dann wird mich das mein Leben lang glücklich machen. Die Realisierung dieser Idee wäre ein großes Erfolgserlebnis für mich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Hauptaufgabe ist es, mir jeden Tag vorzunehmen, mit beiden Füßen am Boden zu bleiben. Ich werde hofiert und bewundert. Wenn man diese Huldigungen ernst nimmt, kann das leicht zu Fehlentscheidungen führen. Ich sehe mich immer als Diener der Sache und bin sehr selbstkritisch. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? In jedem Fall ist Originalität besser, ich lehne jede Art von Fakes ab, außer, wenn sie sehr originell sind. Meine drei Leitmotive sind Originalität, Qualität, Kontinuität. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Von dem Verwandlungskünstler Bob Lockwood, der viele Stars doubeln konnte, wurde ich bestimmt sehr beeinflußt. Er prägte den Satz: Mehr als ein Mensch außer mir im Raum ist ein großes Publikum. Seine Leitmotive waren Perfektion, Präzision, Detailliebe. Er sprach von quality without compromise. Die zweite Person, die ich nennen möchte, ist David McTaggart, der Gründer von Greenpeace. Er prägte mich vor allem durch seine brutale Ehrlichkeit. Weiters fällt mir Herr Elmar Ottenthal ein, der für die Inszenierung des Musicals Falco meets Amadeus verantwortlich ist. Außerdem möchte ich Herrn Prof. Michael Horvath nennen, der sagte: Es gibt Mozart entweder richtig oder gar nicht.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärken sind Originalität, weltweite Verbindungen und erstklassige Referenzen. Durch diese Stärken konnten wir eine gewisse Entspanntheit und Selbstsicherheit erreichen. Wir legen großen Wert darauf, daß unsere Projekte möglichst leicht realisierbar sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beruf und Privatleben sind eins. Was die Zeit mit der Familie betrifft, so zählt mehr die Qualität als die Quantität. In einem Jahr war ich über 300 Nächte nicht zu Hause. Ich konnte meiner Frau und meiner Tochter erklären, daß es nicht wichtig, ist, wie viel Zeit man miteinander verbringt, sondern wie gut die gemeinsame Zeit ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich konnte alle meine Träume erfüllen, doch ich möchte immer noch mehr erreichen und meine Ideen weiterhin realisieren.
Ihr Lebensmotto?
Maxi Cohen, eine Photographin aus New York, die ich sehr bewundere, hat ein Kunstwerk geschaffen. Es zeigt eine Naturaufnahme eines Berges, der von einem Blitz erhellt wird. Dieser Blitz zeichnet genau die Konturen des Berges nach, so, als hätte Gott ihn mit dem Pinsel gemalt. Das Bild trägt den Untertitel: Ego? God? Who is speaking? Diese Frage machte ich mir zum Lebensmotto. Ein weiteres Motto ist ein chinesisches Sprichwort: Erfahrung ist die Summe aller Pleiten. Mein dritter Leitspruch lautet: Happy are those who dream dreams and are ready to pay the price to make them come true.