Zum Erfolg von Gerlinde Wohlauf
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg verbinde ich mit einem Gefühl des Wohlbehagens im Beruf - dieses Wohlgefühl soll sich nicht bloß auf das Privatleben beschränken.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Auf jeden Fall sehe ich mich als erfolgreich, wenn ich etwas bewegen kann. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Freude an der Arbeit ist aus meiner Sicht eine Hauptbedingung für Erfolg. Ohne Herzblut zu vergießen, ist es für mich nicht vorstellbar, daß Pressearbeit überzeugend ankommt. Wo ein Wille vorhanden ist, gibt es auch einen Weg zum Ziel.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, Frauen und Männer betrachte ich als gleichwertig, bin aber sicher, daß Männer grundsätzlich andere Stärken als Frauen haben. Im Kommunikationsbereich punkten Frauen bestimmt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
In meiner Anfangszeit war ich einmal alleine mit allen anfallenden Agenden betraut, und die Bewältigung dieser Situation werte ich als ein besonderes Erfolgserlebnis, das für mich wegweisend war und mir zeigte: Du schaffst es, wenn du es wirklich willst. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich ging authentisch meinen Weg.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Speziell von Außenkontakten, wie Journalisten, kommt nicht selten ein Danke und die Bestätigung, daß ich meinen Job gut gemacht habe. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Zeit für qualitativ gute, fundierte Arbeit wird vielerorts durch den vorherrschenden Druck, intern wie extern, leider immer knapper. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Transparenz hinsichtlich aller Abläufe und Seriosität werden bei uns großgeschrieben. Moral beeinflußt das Verhältnis der Glücksspielauflagen und -gestaltung. So betreiben wir z. B. kein Telefonmarketing, bei dem der Angerufene ja meist keine Ahnung hat, mit wem er es zu tun hat, und wofür er jetzt genau sein Geld ausgeben soll. Die Österreichischen Lotterien bieten auch Beratung im Bereich Spielsucht an. Der Mensch ist spielerisch veranlagt, dennoch soll man diese Veranlagung nicht strapazieren.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Glücksspiel definiert sich über das Gesetz - das Bundesministerium für Finanzen steuert als Aufsichtsbehörde die Konzessionen. Insofern halten wir eine Monopolstellung inne.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Grenze ist fließend, und bei hohem Arbeitsaufkommen arbeite ich einfach mehr und länger. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Die tägliche Praxis bietet zahlreiche Lernchancen. Fachseminare besuche ich, wenn es der Arbeitsaufwand zuläßt. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Im Medienbereich gilt es, kreativ zu sein, sich selbst keine Grenzen zu stecken und dem Gegenüber aufmerksam zuzuhören. Und so banal es klingt: Verläßlichkeit ist ebenfalls sehr wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich arbeite gerne in meinem Bereich und lasse auf mich zukommen, was die Zukunft mit sich bringt. Nach dem Ganzhirn-Konzept bin ich ein Lebenserotiker, ein sozialer Mensch, der viel Freude am Leben hat.
Ihr Lebensmotto?
Toleranz soll man nicht nur sich selbst, sondern auch anderen gegenüber üben, und Zeit zum Hinterfragen der Dinge muß sein, um sich nicht an der Oberfläche zu bewegen.