Zum Erfolg von Fritz Scheiber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein komplexer Begriff. Es bedeutet für mich, Zustimmung zu gewinnen, vom Auftraggeber und Vorgesetzten, von in der Hierarchie Zugeordneten und von Klienten. Wichtig ist mir, Vorgänge reproduzierbar zu machen, sprich Mechanismen zu entwickeln, wo sich bei ähnlichem Verhalten Erfolg wiederholt. Schlußendlich geht es um die Zufriedenheit mit der eigenen Performance.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Indizien dafür sind meine innerliche Ruhe und das Gefühl, meine Aufgaben im Griff zu haben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Stärke besteht wahrscheinlich darin, Probleme schnell zu erfassen und zu durchschauen, auch solche komplexer Natur. Wenn einmal Gefühl und Intuition entwickelt sind, macht die Treffsicherheit zuversichtlich. Ich bin auch jemand, der hinterfragt und der sich nicht scheut, Fehler einzugestehen. Meines Erachtens ist auch die Kommunikation sehr wichtig.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Möglichst große Offenheit ist sehr bedeutsam. Wenn mir ein Problem am Weg andeutet, daß ich in der falschen Richtung unterwegs bin, nehme ich mir die Freiheit, eine neue Richtung einzuschlagen. Die Revisionsfähigkeit beim Handeln scheint mir wesentlich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Erfolg ist das Resultat von Teamarbeit. Das Verhältnis zu meinen Mitarbeitern würde ich als sachlich und freundlich beschreiben, nicht unbedingt als amikal. Ich baue die Beziehungen nicht nach einer Methode auf, sondern überlasse sie einer natürlichen Entwicklung. Die Wahrung von Distanz ist von Person zu Person verschieden und auch vom jeweiligen Umfeld abhängig. Es ist auch ein Unterschied, ob man sich bei einer Dienstbesprechung oder auf einem Betriebsausflug befindet.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Bei regelmäßigen Jours fixes werden Informationen ausgetauscht, und ich treffe die Zuordnung von Aufgaben. Motivation entsteht am ehesten, indem ich mich bemühe, unter allen Mitarbeitern ein Wir-Gefühl aufzubauen und dabei praktiziere ich einen prozessoritentierten Führungsstil. Auch bei Führungskräften (Abteilungsleiter) der zweiten Führungsebene, stehe ich immer zur Verfügung, um vorhandene fachliche Kompetenz weiter zu vertiefen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Das durchaus positive Feedback meiner Mitarbeiter ermuntert mich, meinen eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
Wo sehen Sie die Stärken Ihres Unternehmens? In unserem ausgeprägtem Service! Wir versuchen unseren Mitbewohnern ein hohes Maß unseres Dienstleistungsgedankens spüren zu lassen und setzen unsere Philosophie auch erfolgreich um. Dies bestätigen uns die zahlreichen Rückmeldungen. Weiters sind sämtliche Führungskräfte, mich eingeschlossen, jederzeit erreichbar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als zweimal verheirateter Mann, dreifacher Vater und inzwischen bereits Großvater gibt es einiges zum Thema Beruf und Familie zu sagen. Früher war mein Egoismus, mich in der Arbeit zu verwirklichen, stärker ausgeprägt. Die Tatsache, den Beruf vor die Familie gestellt zu haben, war einer der Gründe für die Trennung von meiner ersten Frau. Man bedauert im nachhinein, sich nicht mehr Zeit für die Familie genommen zu haben. Trotzdem hatte und habe ich zum Glück einen sehr guten Kontakt zu meinen Kindern. Meine derzeitige Ehefrau Karin, arbeitet im Unternehmen mit. Daher stellt das Thema Beruf / Privatleben derzeit keines dar.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde Ratsuchende zunächst fragen, wie ihre Stimmung ist, wohin sie gehen möchten. Und ich würde Ihnen raten, sich mehr damit zu beschäftigen, was sie wollen, als damit, was sie nicht wollen. Der Energieverlust ist enorm, wenn man sich ständig ich darf nicht, ich kann nicht, ich will nicht... einredet. Grundvoraussetzung für Erfolg ist auch der Wille, etwas zu lernen. Dabei sollte man nicht immer überlegen, wozu man das Gelernte brauchen könnte. Ich denke, jedes Wissen ist verwertbar. Je breiter das Spektrum des Wissens, um so besser.