Zum Erfolg von Stephan Opperer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich ein insofern schwierig zu definierender Begriff, als ich in einem dienenden Beruf stehe. Für mich ist die Erkenntnis von großer Bedeutung, daß ich die Tätigkeit als Bürgermeister nicht aus Profilierungssucht oder Eitelkeit ausübe. Erfolg liegt darin, Ziele, die man sich steckt, umzusetzen und sich darüber zu freuen. Mein persönlicher Erfolg liegt in der Freude an meiner Arbeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Für mich ist der Weg, auf dem ich mich Schritt für Schritt zu einem konkreten Ergebnis vorarbeite, schöner als die Präsentation dieses Ergebnisses. Im Sinne meiner Definition fühle ich mich erfolgreich, weil ich es als nicht selbstverständlich erachte, mit meinem jungen Alter diese Tätigkeit auszuüben, die mir große Freude bereitet.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend für meinen Erfolg war, daß sich die Stationen meines Werdegangs ergänzten und eins das andere ergab. Ich hatte in meinem Leben das große Glück, tun zu können, was ich tun wollte, und empfinde dies als großes Geschenk. Hätte ich nicht während meines Studiums fast zwei Jahre auf Reisen verbracht, wäre mir vielleicht die Kostbarkeit dieses Platzes nicht so sehr bewußt geworden, für den ich mich heute engagiere. Persönliche Faktoren, die im Zusammenhang mit dem Erfolg sicher eine große Rolle spielen, sind meine Sturheit sowie mein Wille, meine Ziele zu erreichen und meine Ideen umzusetzen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Je mehr ich zu tun habe, desto leichter geht mir meine Arbeit von der Hand. Ich halte nichts davon, Probleme auf die lange Bank zu schieben und betrachte mich als entscheidungsfreudigen Menschen, weil es meines Erachtens immer besser ist, eine Fehlentscheidung in Kauf zu nehmen als gar keine Entscheidung zu treffen. Ich verlasse mich auf mein Gefühl und kann zudem auf dem soliden Fundament der Arbeit meiner Mitarbeiter operieren. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist die einzige Möglichkeit, sich zu profilieren. Man kann nur durch Authentizität erfolgreich werden, und es ist aus meiner Sicht vollkommen sinnlos, jemanden zu kopieren, der in seinem Bereich der Beste ist. Daran wird man immer scheitern, also gilt es, originell zu sein.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Elternhaus prägte mich insofern, als es für mich von Beginn an klar war, eine Ausbildung in meinem Bereich zu absolvieren, da mein Vater ebenfalls Rechtsanwalt ist und eine Kanzlei führt. In meinem Beruf als Bürgermeister ist mein Vorgänger, Bürgermeister Helmut Kopp, eine sehr prägende Persönlichkeit.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die wichtigste Anerkennung bestand für mich darin, von den bestehenden Mitarbeitern voll akzeptiert zu werden. In meinem Beruf als Rechtsanwalt erfahre ich Anerkennung durch die Zufriedenheit meiner Mandanten, die sich von mir gut betreut fühlen und dies auch ausdrücken.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein ungelöstes Problem der Politik an sich ist die Tatsache, daß Politiker generell ein schlechtes Image haben, obwohl sie sich engagieren und persönliche Abstriche machen, damit sie für die Gesamtheit etwas erreichen können. Diese Problematik wird von einigen wenigen verursacht, die Gesetze für die Allgemeinheit machen und sich selbst darüber hinwegsetzen, somit Skandale auslösen und dieser Branche Schaden zufügen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es ist für meinen Erfolg unabdingbar, mich auf meinen Verwaltungsapparat verlassen zu können und Aufgaben zu delegieren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich habe während meiner Tätigkeit in der Innsbrucker Kanzlei gelernt, wie wichtig es ist, Mitarbeiter eigenständig arbeiten zu lassen, ihnen Freiheiten einzuräumen und ihnen Verantwortung zu übertragen. Als wesentlich erachte ich es auch, Menschen gemäß ihrer Fähigkeiten einzusetzen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Gemeinde Telfs ist eine unglaublich dynamische, und ich denke, daß die größte Stärke darin liegt, daß die Bevölkerung unsere Konzepte mitträgt. Wir bilden ein sehr gutes Team mit fundierten Kenntnissen, das serviceorientiert handelt und Freude an seiner Tätigkeit hat. Als größter Ort im Tiroler Oberland zeichnen wir uns durch eine sehr gute Infrastruktur aus und können der Bevölkerung alle wichtigen Einrichtungen zur Verfügung stellen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau ist selbst Anwältin und hat großes Verständnis für meine berufliche Doppelbelastung. Es war mir aber auch von Beginn an wichtig, auch repräsentative Termine zu delegieren. Ich muß nicht überall selbst anwesend sein und nehme mir bewußt Zeit für meine Familie, wobei meine Frau mich auch gern zu Veranstaltungen begleitet.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich absolviere immer wieder Seminare. In der Kanzlei sind wir insgesamt drei Partner, und ich möchte diese Tätigkeit nicht aufgeben, weil sie mir Spaß macht und ich meine Zukunft sichern muß. Aus diesem Grund halte ich mich als Anwalt stets auf dem Laufenden und bilde mich permanent fort, um für diesen Beruf gerüstet zu sein, falls ich einmal nicht mehr Bürgermeister sein sollte. Auch als Bürgermeister nehme ich selbstverständlich immer wieder an Weiterbildungskursen und Informationstagen teil.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate jedem jungen Menschen, sich des Wertes einer guten Ausbildung bewußt zu sein: Wissen ist ein Gut, das einem niemand nehmen kann. Es ist wichtig, sich für viele Dinge zu interessieren, sich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine beruflichen Ziele liegen darin, während meiner Periode als Bürgermeister die angekündigten Konzepte umzusetzen. Im familiären Bereich bin ich im Moment - als frisch gebackener Vater - auf das Wohlergehen und die Gesundheit meiner Familie fokussiert.
Ihr Lebensmotto?
Mir ist es wichtig, bei allem, was ich tue, niemandem anderen zu schaden.