Zum Erfolg von Udo Dettelbacher
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist die Chance, in einer Führungsaufgabe initiativ zu werden, in dieser Position auch zu gestalten und damit am Erfolg des Unternehmens teilzuhaben. Erfolg hängt auch damit zusammen, Verstand und Emotion in Einklang zu bringen, denn das Leben ist immer eine Gratwanderung zwischen Vernunft und Bauchgefühl.Was war ausschlaggebend für ihren Erfolg? Ich suchte immer mehr die Herausforderung und Selbständigkeit als Sicherheit und Beständigkeit. Das Geheimnis des Erfolgs besteht aus klaren Zielen, unterstützenden Strukturen und dem freien Fluß der Energie. Es hat aber auch mit dem Verständnis meiner Familie, einer Work-Life-Balance und damit zu tun, sich bietende Herausforderungen im persönlichen Zielkorridor anzunehmen, denn durch Routinejobs kann man sich nicht weiterentwickeln.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche jeder Herausforderung mit großer Offenheit und einem gesunden Maß an Risikobewußtsein zu begegnen. Meine Fähigkeiten, den Sachverhalt und das Erfordernis rechtzeitig zu erkennen und klare, ehrgeizige und begeisternde Ziele zu formulieren, zielgerichtet und strukturiert zu handeln, schnell und bedacht zu entscheiden, rasch Informationen und Know-how zu gewinnen sowie meine Belastbarkeit bei hohem Work-Load, verbunden mit der Bereitschaft, viel Zeit einzubringen, haben meinen Weg gezeichnet.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine wichtige und erfolgreiche Entscheidung war es, zur richtigen Zeit von der Siemens AG den Wechsel in die HYPO gemacht zu haben. Speziell im Aufbau von Organisationen haben wichtige Entscheidungen immer mit Personal zu tun. Es hat mit Zufall und Glück zu tun, wenn man wie bei mir zuletzt sein Team selbst rekrutieren kann, und die Gruppendynamik wie auch die Arbeitsergebnisse deuten auf erfolgreiche Personalentscheidungen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Meines Erachtens ist Originalität besser, denn jeder soll sich selbst treu bleiben und auch entscheiden, wie er es für richtig hält. Ich halte nichts von Kopien anderer erfolgreicher Persönlichkeiten, denn damit verliert man auch seine Natürlichkeit.Gibt es jemanden, der ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gibt keine konkreten Mentoren, jedoch zahlreiche Persönlichkeiten, mit denen ich arbeiten und von denen ich lernen durfte.Welches Problem sehen Sie in Ihrer Branche als ungelöst? Im Immobilienbereich sehe ich generell keine ungelösten Themen. Zahlreiche internationale und auch nationale Normen regeln die wesentlichen Aufgaben und Abläufe. Innerbetrieblich habe ich jedoch aufgrund der internationalen Konzernstruktur zahlreiche Standards umzusetzen.Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei ihrem Erfolg? Meine Teammitglieder haben an meinem Erfolg wesentlichen Anteil. Es ist nicht das Einzelindividuum alleine, das Erfolg ausmacht, denn Erfolg kommt selten durch Einzelergebnisse zustande.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied, daher bin ich bemüht, entsprechend dem Anforderungsprofil die Besten zu bekommen. Langfristiger Erfolg verlangt Mitarbeiter, die den fachlichen Anforderungen voll entsprechen und mit nötiger sozialer Kompetenz in das Team passen. Hohe Eigenmotivation, die Bereitschaft, Verantwortung zu tragen und der Wille, im dynamischen Umfeld zu arbeiten, sind Grundvoraussetzungen. Es ist wichtig, die Talente und Stärken der Mitarbeiter zu erkennen, um sie richtig einzusetzen. Wie motivieren Sie Mitarbeiter? Vorbildwirkung ist eines der Erfolgsrezepte. Ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das nur geringe Nebengeräusche zuläßt, um vital, engagiert, flexibel und zufrieden arbeiten zu können, ist das andere. Mitarbeiter müssen sich als Teil des Ganzen fühlen, auch wenn die Lorbeeren zu ernten sind. Erfolg ist für alle sexy und macht süchtig. Wer glaubt, mit Geld motivieren zu können, wird nur einen kurzfristigen Effekt erzielen. Geld ist wichtig für die soziale Hygiene, jedoch kein langfristiger Motivator.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Leben heißt Lernen - erkenne deine Talente und baue deine Stärken aus - oder Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer der, der er schon ist.Welche Ziele haben sie sich gesteckt? Mit 40 habe ich natürlich klare persönliche Ziele. Vorerst der Abschluß des Master-Degrees in Krems und damit verbunden ein mittelfristiges Ziel; dazu Fokus auf optimierte Work-Life-Balance und eher unspektakuläre, aber komplexe Ziele im Aufgabenbereich.
Ihr Lebensmotto?
Enough is not enough, or it will be as it was. Und: Carpe diem! Lebe und nutze jeden Tag, als wäre es dein letzter.