* Isabella Krapf
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Zur Person
Service
Zur Karriere
Zur Karriere von Isabella Krapf
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon als Kind nahm ich Klavierunterricht, spielte Schlagwerk und erhielt Gesangsstunden. Als Autodidaktin brachte ich mir das Spiel auf der chromatischen Mundharmonika bei. 1997 maturierte ich, und im selben Jahr begann ich das Studium der Musikwissenschaften und der Philosophie. 1998 war mein erster Auftritt im Großen Musikvereinssaal bei einem Best Of Gershwin-Konzert. Seit Herbst 1998 bin ich als Dozentin für Chromatische Mundharmonika am Polycollege Stöbergasse aktiv. In jener Zeit bestimmten vermehrte Auftritte bei den Wiener Festwochen, im Radio und bei anderen Veranstaltungen meinen Weg. Ich verfaßte erste Artikel für amerikanische Musikfachzeitschriften, und heute noch schreibe ich für sieben verschiedene Fachzeitschriften aus aller Welt. 1999 verfaßte ein Komponist ein Mundharmonikakonzert für mich als Solistin, das mehrere Male mit Orchesterbeteiligung aufgeführt wurde. Eine dieser Aufführungen fand im Großen Musikvereinssaal Wien statt, und im Sommer 2004 folgte eine Tournee durch Deutschland unter Begleitung der Vogtland Philharmonie. 2003 nahm ich erstmals Kontakt mit der Firma Seydel/Klingenthal aus der ehemaligen DDR auf, die als älteste noch produzierende Mundharmonika-Produktionsstätte der Welt gilt, und die im Winter 2004 aufgrund einer neuerlichen Auflage der historischen Mundharmonika (Boomerang) einen neuen Käufer fand und so über die Insolvenz gerettet werden konnte. Im Februar 2004 eröffnete ich eine Ausstellung über die Geschichte der Mundharmonika im Wiener Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum. Aufgrund des großen Erfolges wurde diese Ausstellung zweimal verlängert. Im Herbst 2004 gründete ich ein Mundharmonika-Quartett, und mit meinem Ensemble nehme ich immer noch zahlreiche Auftritte wahr. 2005 arbeitete ich eng mit der Firma Seydel/Klingenthal zusammen und präsentierte die Firma anläßlich der Internationalen Musikmesse in Frankfurt. Neben zahlreichen Auftritten im In- und Ausland leite ich nun Workshops, gebe Unterricht, halte Vorträge, erforsche die Geschichte meines Instruments und bin seit 2005 auch für das Ressort Mundharmonika im Harmonikaverband Österreich zuständig.
Zum Erfolg
Zum Erfolg von Isabella Krapf
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg verbinde ich mit dem guten Gefühl, etwas in meinem Bereich durch mein Tun und Wirken erreicht zu haben. Anerkennung von außen spielt zwar eine Rolle, wesentlicher ist jedoch die eigene Zufriedenheit, die mit dem Erreichen selbst gesteckter Ziele in Zusammenhang steht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich konnte bereits viele Anliegen verwirklichen, weshalb ich mich erfolgreich fühle. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mit Musik aus dem Radio oder Computer kann ich mich auf einer künstlerischen Ebene nicht besonders identifizieren. Ich orientiere mich an der Musik aus dem Hollywood der zwanziger bis fünfziger Jahre und bewege mich als Musikerin deshalb auch in einem gewissen Entertainmentbereich. Mir gefällt das Spiel unter Beteiligung eines Orchesters. Auch habe ich mich nicht an die Ratschläge anderer gehalten. Vor meinen ersten Auftritten glaubte man nicht, daß ich als Harmonika-Spielerin mein Brot verdienen könnte. Doch ich bin der Ansicht, daß man seinen Interessen und seiner Überzeugung folgen soll, denn nur dann entwickelt man den für das Erlangen von Erfolg notwendigen Enthusiasmus. Ich teile meine Wohnung heute mit 2.000 Mundharmonikas und bin voller Leidenschaft für alles rund um das Thema Mundharmonika. Ich genieße die Arbeit mit meinen Schülern und mit meiner Band.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich neige zu Impulsivität und entscheide bevorzugt rasch. Ich möchte etwas bewegen, und ich bin auch jemand, der lieber alleine als im Team entscheidet. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich bin sicherlich in eine Männerdomäne eingetreten, zudem litt die Mundharmonika damals unter einem Imageproblem. Ich bin nun als Frau aber eine Marke in meinem Musiksegment geworden und werde aufgrund meiner Kompetenz wahrgenommen. Mittlerweile sehe ich es sogar als Vorteil an, eine Frau zu sein, und es amüsiert mich, wenn ich beim Mundharmonika-Spiel inmitten 70-jähriger Männer als junge Frau auffalle. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Danny Kaye ist mein größtes Vorbild in punkto Bühneausstrahlung. Mir gefallen seine Songs und die Art seiner Auftritte, wo noch gute Comedy dargeboten wird. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man muß zuerst einmal herauszufinden, was man wirklich im tiefsten Inneren tun will, und das dann auch umsetzen. Eine Schulausbildung ist im Grunde nur ein Sicherheitspolster. Man soll sich ausschließlich jenen Dingen widmen, wo man mit ganzem Herzen bei der Sache ist. Kritische Stimmen von außen muß man dabei beinhart ignorieren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Mundharmonika wurde in Wien erfunden. Mir liegt daran, den Bekanntheitsgrad dieses Instruments weiterhin zu steigern. Ich freue mich schon sehr auf einen Besuch bei dem Mundharmonikavirtuosen Jerry Adler, der in vielen Hollywoodfilmen spielte, den ich für mehrere Musikzeitschriften interviewen werde.
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