Zum Erfolg von Catharina Harasko-van der Meer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mein Leben so zu gestalten, wie es mir wichtig ist, und die Inhalte zu verfolgen, die ich anregend und motivierend finde. Ich hüte mich davor, Erfolg von außen definieren zu lassen. Ich möchte nicht davon abhängig werden, was andere von meinem Werdegang halten, sondern mein Leben muß meinen Ansprüchen und Wertvorstellungen gerecht werden. Erfolg bedeutet für mich, das Gefühl zu haben, mich jeden Tag mit Freude mit den mir wichtigen und sinnvollen Inhalten auseinanderzusetzen und die passenden Rahmenbedingungen vorzufinden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, unter diesem Aspekt sehe ich mich als erfolgreich. Wenn man offen für neue Herausforderungen ist, bieten sich oft Möglichkeiten, die einem vorher gar nicht bewußt waren.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Der Aspekt einer möglichen zukünftigen Mutterschaft ist für die berufliche Entwicklung und das Weiterkommen einer Frau sicherlich von Nachteil. Daß die Gründung einer Familie gerade in meiner Arbeit jedoch auch eine sehr große Bereicherung und Lebenserfahrung darstellt, wird nicht honoriert. Eine Frau ist daher noch immer nicht ganz gleichberechtigt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreich entschieden habe ich, als ich noch in meiner Ausbildung war und mir zufällig zu Ohren kam, daß in naher Zukunft ein Ärztezentrum eröffnet würde, für das ein Neurologe vorgesehen war. Eine weitere erfolgreiche Entscheidung - verbunden mit meinem privaten Glück - war mein Umzug nach Österreich. Auch die Entscheidung, gewisse Werte, die ich für richtig halte, nicht korrumpieren zu lassen, war für mich sehr wichtig.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Im Sinne von Leitfiguren gehen mir weibliche Vorbilder ab, die stark in der Minderheit sind. Prägend für meinen beruflichen Werdegang war mein letzter ehemaliger Vorgesetzter, Primar Doz. Dr. Manfred Schmidbauer, den ich schon sehr lange kenne, und der auch schon in meinen Anfangszeiten im AKH mein Vorgesetzter war. Sehr beeinflußt, was das gesamte Denken über die Psyche und die Psychosomatik betrifft, hat mich sicherlich vor allem auch seine nicht von allen geteilte Sichtweise, Neurologie und Psychiatrie als miteinander verbunden zu betrachten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Meine Stärken sind, daß ich ganzheitlich denke und versuche, Körperlichkeit und Psyche im Kontext zu sehen. Auch nehme ich mir Zeit für meine Patienten, es gibt keine langen Wartezeiten, und die Atmosphäre in der Ordination ist sehr einladend und persönlich.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mit kluger Vorausplanung und Organisation lassen sich Beruf und Privatleben gut vereinbaren. Es kostet zwar viel Energie, aber es ist es auch wert. Wichtig ist eine gute Partnerschaft, wo jeder den anderen als ebenbürtig akzeptiert und man sich einander Verständnis und Achtung entgegenbringt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Früher hatte ich sehr klar gesteckte Ziele im Sinne von Meilensteinen. Jetzt befinde ich mich in einer Phase, wo die Ziele rein aus dem Interesse erwachsen. Daher kann ich diese zum jetzigen Zeitpunkt nicht konkret definieren. Ich möchte mich jetzt einmal in meiner Ordination weiter festigen, die Ordination mit gewissen Schwerpunkten aufbauen und einfach eine Zeitlang so leben, bis wieder neue Ziele heranreifen. Was ich für mich zu einem späteren Zeitpunkt noch durchaus für denkbar und erstrebenswert halte, ist die Ausbildung und Unterstützung jüngerer Ärzte in der Psychotherapie. Ein Kleinziel, das im Arbeiten in der Ordination entstanden ist, wäre die Fokussierung auf eine bessere Betreuung von Parkinson-Patienten.
Ihr Lebensmotto?
Der Weg ist das Ziel.