Zum Erfolg von Alois Zimmermann
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, Bestehendes zu verbessern und Innovatives einzuführen, mit dem Ziel, vorwärtszukommen und so eventuell eine Betriebsvergrößerung herbeizuführen. Lediglich Wein herzustellen ist da zu wenig, für mich ist Qualität das Um und Auf für guten Erfolg. Positiv wirkte sich auch der Weinskandal des Jahres 1985 aus, da er ein neues Qualitätsdenken bei Österreichs Weinbauern auslöste.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Für mich sind Prämierungen im Ausland besonders wichtig, da sie dazu beitragen, den Export unserer Weine zu steigern. Wir bewirtschaften mittlerweile acht Hektar Rebfläche, ursprünglich waren es nur eineinhalb Hektar. Ich schließe zwar eine weitere Vergrößerung nicht aus, möchte den Betrieb jedoch überschaubar halten, auch da wir ihn als Familienbetrieb aufrechterhalten wollen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Auch wenn Probleme auftreten, versuche ich, durch Improvisation oder auf Umwegen die gesteckten Ziele zu erreichen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das Erfolgsgefühl stellte sich nach und nach ein. Mein Vater ebnete den Weg für den jetzigen Erfolg des Betriebes, welcher sich durch zahlreiche Prämierungen bestätigt. Den Durchbruch erreichten wir 1988 mit der Auszeichnung zum österreichischen Bundessieger mit unserem Grünen Veltliner Spätlese 1986.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Natürlich kann man von anderen etwas übernehmen, das Ergebnis sollte aber authentisch sein. Speziell auf den Wein bezogen hat jedes Gebiet - ebenso wie jeder Winzer - seinen eigenen Charakter, aus dem das Beste herausgeholt werden muß. Hier ist keine Imitation möglich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Situation am österreichischen Weinmarkt ist nicht gerade einfach, da viele Junge nachdrängen. Großteils gibt es nur mehr einen Verdrängungswettbewerb, weshalb allein der Export zielführend ist. Seit über drei Jahren bestehen wir nun recht erfolgreich auf dem deutschen Markt, etwa 50 Prozent unserer Produktion werden exportiert. Die gefürchtete Zunahme der Importe bleibt jedoch aus - nicht zuletzt auch wegen der hervorragenden Qualität der österreichischen Weine.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Saisonal bedingt unterstützen uns in arbeitsintensiven Zeiten seit Jahren treue Mitarbeiter aus der Umgebung, die den Betrieb und unsere Arbeitsweise bereits gut kennen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Großteils lassen sich diese beiden Bereiche ganz gut miteinander vereinbaren. Ich achte darauf, daß mein Privatleben nicht zu kurz kommt, was jedoch nicht immer möglich ist. In diesem Metier wird allumfassende Präsenz erwartet. Die Messen, auf denen wir unseren Betrieb präsentieren, finden immer an Wochenenden statt, und während der Lesezeit wird auch samstags und sonntags gearbeitet.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Im Moment wende ich leider zu wenig Zeit für meine Weiterbildung auf, habe jedoch vor, in nächster Zeit einige fachspezifische Auffrischungskurse zu belegen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Hier möchte ich die Empfehlung aussprechen, die Erfahrungen und Meinungen anderer und auch seiner Vorgesetzter in Erwägung zu ziehen. Auch zuhören zu können, um dabei das Beste für sich selbst herauszuholen, halte ich für ganz wichtig. Mein Anliegen ist, daß Toleranz und Akzeptanz der Mitmenschen vermehrt in den Vordergrund gerückt werden sollten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, den Betrieb weiterhin so gut zu führen und vor allem seinen Bekanntheitsgrad noch zu steigern.
Ihr Lebensmotto?
Erfolg - aber nicht um jeden Preis.