Zur Karriere von Andrea Lichtenöcker
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Hauptschule absolvierte ich die Handelsschule in der damaligen Wiener Kaufmannschaft in Mödling. Mein ursprünglicher Ausbildungswunsch war, das Max-Reinhardt-Seminar zu absolvieren, doch dies wurde mir von meinem Elternhaus verwehrt. Ich wurde vor die Alternative gestellt, die Handelsschule oder eine kaufmännische Lehre zu absolvieren. Nach Abschluß meiner Schulausbildung trat ich in die Volksbank Mödling ein und wechselte in weiterer Folge zur Erste Bank, wo ich umfangreiche Erfahrungen sammeln konnte, auch im Vertrieb. Ohne Matura erwies sich der Aufstieg jedoch alles andere als einfach. Knapp vor meinem 25. Geburtstag besprach ich mit meinem Vorgesetzten mein berufliches Weiterkommen, immerhin hatte ich viele Berufsziele erreicht und Kriterien für einen beruflichen Aufstieg erfüllt, wie eine entsprechende Vorbildung und nachgewiesenen Erfolg bei Verkaufsaktivitäten. Mein Vorgesetzter nahm meine Aufstiegswünsche nicht zur Kenntnis, weshalb ich nach längerem Überlegen kündigte und im Unternehmen eines Freundes, einem Handel mit Sportutensilien, zu arbeiten begann. Die Umstellung von einem durchstrukturierten Bankunternehmen auf einen kleinen, kaum strukturierten Betrieb war eine einschneidende Erfahrung, auch verkaufte ich erstmals ein konkretes Produkt. Über einen Bekannten, der bei der Allianz Versicherung beschäftigt war, kam ich in die Versicherungsbranche. Ich begann bei der Wiener Allianz zu arbeiten, war eine der wenigen Frauen im Außendienst und auch die einzige, die nicht als Tochter eines ehemaligen Außendienstmitarbeiters dessen Kundenstock übernommen hatte. Die Materie des Versicherungswesens empfand ich als breit gefächert und sehr interessant. Nach einem Jahr wurde ich schwanger und mußte meine Ziele neu formulieren. Mein Partner konnte sich tagsüber nicht um das Kind kümmern, doch zum Glück boten mir meine Mutter, meine Tante und mein Onkel ihre Unterstützung bei der Kinderbetreuung an. Bis drei Wochen vor der Entbindung arbeitete ich, und sechs Wochen nach der Geburt meines Kindes war ich wieder im Einsatz. 1996/97 holte ich die Außendienstprüfung nach. Es fiel mir schwer, mein Kind einer Tagesmutter zu geben. Gleichzeitig wünschte ich mir ein Fortkommen in der Versicherungsbranche. Als ich mit verlockenden Angeboten von der UNIQA Versicherung abgeworben wurde, wechselte ich zu diesem Unternehmen, doch diese Angebote stellten sich schließlich als wenig attraktiv heraus. Ich absolvierte in weiterer Folge eine Ausbildung zum Versicherungsmakler am WIFI und suchte mir parallel dazu, da ich arbeitslos war, einen Teilzeitjob über das AMS. Mein AMS-Betreuer war sehr verständnisvoll und riet mir, in Ruhe einen Job zu suchen. Schließlich wagte ich den Schritt in die berufliche Selbständigkeit, ein alles andere als geradliniger Weg. 2001 meldete ich das Gewerbe als Versicherungsmaklerin an, ab 2002 arbeitete ich mit einem Kollegen zusammen, und im März 2003 eröffnete ich mein eigenes Büro. Es war keine einfache Startphase, in welcher auch finanzielle Engpässe zu meistern waren, doch mein Mann stärkte mir den Rücken. Ich trat in Kontakt mit EFM („Erfolg für Menschen“), einem Versicherungs-Franchising-System. Obwohl der Direktor mir riet, mich um mein Kind zu kümmern, gelang es mir nach einigem Hin und Her und mit Unterstützung meines Mannes, im August 2004 die EFM-Franchisingkriterien zu erfüllen. Seit September 2004 bin ich Franchisenehmerin und selbständige Versicherungsmaklerin für EFM Versicherungsmakler AG - Österreichs führender Versicherungsspezialist für Privatklienten. Teilweise decken wir auch Bedürfnisse von Firmenkunden ab.