Zum Erfolg von Karl Waltle
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich sehe, wie das Unternehmen wächst, die Menschen hier gerne arbeiten und ihre Tätigkeit mit vollem Einsatz ausüben, werte ich dies als Erfolg. Es ist meine Aufgabe, ein gesundes Unternehmen zu führen, in dem die Distanz zwischen Vorstand, Führungskräften und Mitarbeitern nicht zu groß wird und ein, einer Großfamilie gleichendes, angemessenes Klima zu schaffen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich 2008 nach 25jähriger Leitung dieser Bank meine Tätigkeiten in einer Plus-Minus-Tabelle auflisten werde und die Bilanz positiv sein wird, kann ich mir sagen, erfolgreich gewesen zu sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Konsequenz, die Ehrlichkeit und der Respekt, den ich anderen Menschen entgegenbringe, sind das Rezept meines Erfolges.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich lege Wert auf regelmäßige Information über neue Entwicklungen und bilde mich dementsprechend weiter. Weiters scheue ich keine Konfrontation und diskutiere Probleme gerne aus. Da ich nicht alle Fortbildungen selbst besuchen kann, entsende ich meine Mitarbeiter so oft als möglich, um das Unternehmen auf dem aktuellsten Stand zu halten.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Grundsätzlich gilt es, eine gesunde Mischung aus beiden Faktoren zu finden. Es ist manchmal wichtig, der First Mover zu sein, aber manchmal kann es auch klüger sein, andere die Fehler machen zu lassen, um als zweiter davon zu profitieren.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich habe die Art der Mitarbeiterführung von meinem früheren Vorgesetzten Dr. Moser, dem damaligen Generaldirektor der Bank für Tirol und Vorarlberg, sehr bewundert, und diese auch weitgehend übernommen. Im Grunde genommen habe ich jedoch keine Vorbilder, ich beobachte allerdings stets erfolgreiche Menschen, um vielleicht etwas dazuzulernen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste Anerkennung ist das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird. Ein Schlüsselerlebnis diesbezüglich erlebte ich während meiner Zeit als junger Rechtspraktikant bei Gericht, als der vorsitzende Richter mir die Urteilsschrift überließ.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen die entscheidende Rolle. Meine Aufgabe ist es lediglich, sie zu führen, zu koordinieren und zu motivieren und das Beste herauszuholen, indem ich sie für die richtigen Positionen einsetze.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich arbeite mit Menschen zusammen, die ihre Linie halten, nicht beim ersten Gegenwind umfallen und Fehler oder Irrtümer eingestehen können.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unsere Mitarbeiter erhalten alle Chancen, sich weiterzubilden, wobei wir ihnen diese Ausbildung bezahlen. Weiters genießen sie, aufgrund unseres sehr guten Betriebsklimas, den Schutz einer Großfamilie.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir beschäftigen größtenteils Menschen, die in diesem Unternehmen groß geworden sind oder nach einigen Jahren der Neuorientierung wieder ins Unternehmen zurückkehren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In dieser Hinsicht bin ich kein Weltmeister, da ich sehr stark beruflich orientiert bin. Allerdings weiß meine Familie, daß ich sie liebe, und wenn ich bei ihr bin, dann mit Leib und Seele.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte im Jahr 2008 dieses Haus in einem Zustand übergeben, von dem meine Nachfolger profitieren können.