Zum Erfolg von Heinz Hochstrasser
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg setzt sich für mich zusammen aus dem wirtschaftlichem Erfolg, der Akzeptanz für das, was ich einbringe und dem bleibenden Kontakt mit meinen Kunden
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin seit 30 Jahren im Geschäft Krankenhausplanung und -bau tätig und habe die Entwicklungen der Krankenhäuser in der Steiermark miterlebt und mitgestaltet. Die Realisierung des Zehnjahresprogrammes LKH 2000, und vor allem auch die finanzielle Absicherung desselben bzw. die Durchsetzung der einzelnen Projektschritte gegenüber dem Bund, die ich wesentlich mitbestimmen durfte, sehe ich als Erfolg an.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein wesentlicher Punkt meiner Einstellung besteht in der Auffassung, es gibt nichts, was man nicht realisieren könnte. Ein Nein existiert für mich grundsätzlich nicht, denn ein Nein nimmt dem Gegenüber so viel an Visionen und Begeisterung weg, daß eine Realisierung kaum mehr möglich ist. Ich versuche, dem Ziel, das sich mein Gegenüber vorstellt, möglichst nahe zu kommen. Dabei bleibe ich so lange im Gespräch, bis ein für beide Teile befriedigendes Ergebnis erzielt wird. Diese Linie habe ich stets mit viel Einfühlungsvermögen verfolgt. Ich kenne daher auf meiner beruflichen Basis niemanden, der sagt: Mit dem Hochstrasser will ich nichts mehr zu tun haben. Grundsätzlich habe ich die Prämisse befolgt: Man muß Geduld, Zeit und Toleranz haben. Emotionen, die auftreten, pariere ich. Man redet über das Problem, die Wogen glätten sich, und dann kann man das Gespräch entspannt fortführen. Schuldzuweisungen führen zu keinem Ergebnis. Wenn es negativ wird, habe ich vielleicht einmal eine schlaflose Nacht und denke darüber nach, wie ich das Problem einer positiven Lösung zuführen kann.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nehme jede Herausforderung an. Dabei versuche ich in die Gedankenwelt meines Gegenübers einzudringen, um zu verstehen, was er will. Wir müssen eine gemeinsame Sprache finden. Oft sagt man ja nicht, was man will. Meine Aufgabe ist es also, die Hintergründe zu erkennen. Wenn ich das verstanden habe, ist die Gesprächsbasis geschaffen und die Lösung des Problems in greifbare Nähe gerückt. Diese Vorgangsweise ist für mich selbstverständlich und war immer sehr effektiv.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich Vorsitzender des Fußballclubs Sturm war und Sturm ins Viertelfinale des UEFA-Cups kam, genoß ich die allgemeine Anerkennung, und das machte mich sehr stolz. Natürlich gibt es auch Momente, in denen man sich erfolglos fühlt. Aber gerade dieses Wechselspiel ist es, das mich aufbaut und anspornt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Begeisterung für die Sache, inhaltliche Auseinandersetzung mit Themen, nicht nur den Computer, sondern auch den Hausverstand zu Rate ziehen, die Bedürfnisse anderer Menschen mit Einfühlungsvermögen ergründen und mit etwas mehr Ehrgeiz an die Arbeit herangehen. Der Tag hat ja 24 Stunden. Für Familie und Freizeit habe ich durchaus Verständnis. Auf Urlaub muß man auch nicht verzichten. Aber in der übrigen Zeit soll man sich voll für seine Sache einsetzen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele bestehen darin, das Gesundheitssystem und das Wissen um die medizinische Entwicklung dorthin zu bringen, wo es gebraucht wird. Auf meinem Gebiet gibt es zahlreiche Organisationen (vor allem aus dem amerikanischen Raum), die den Markt mit viel Personal und großem Aufwand überschwemmen, allerdings den erforderlichen bedarfsorientierten Hintergrund nicht mitbringen. Mein Ehrgeiz ist es, diesen mit meinem Wissen und meinem einschlägigen Know-how entsprechend zu begegnen. Ich möchte es mir außerdem so gut wie möglich gehen lassen. Ich habe ein Almhaus in der Obersteiermark, wo ich jedes Wochenende verbringe. Dort mähe ich im Sommer das Gras, im Winter schaufle ich Schnee, ich gehe in die Sauna, beschäftige mich mit meinen Nachbarn, trinke mit ihnen gemeinsam ein Glas, und am Sonntagabend fahre ich gestärkt wieder heim.