Zum Erfolg von Jakob Taibinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich auf den eigenen Leistungen basierendes Voranschreiten auf ein Ziel hin. Um es mit Flaubert zu sagen: Erfolg ist eine Folgeerscheinung und darf niemals zum Ziel werden. Für mich hängt Erfolg von zwei Komponenten ab: Erfolg kann ich nur dort haben, wo es auch möglich ist, zu scheitern und zum anderen, wo es darauf ankommt, besser zu sein. Wo ich auch das Risiko habe, eine Niederlage zu erleiden, wirkt sich der für mich größte Erfolg aus. Letztendlich brauche ich auch objektive Erfolgskriterien und Anerkennung des Erfolges von außen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Konsequenz, Ausdauer, eiserner Wille, aber auch die Fähigkeit, bekannte Pfade zu verlassen. Dazu fällt mir ein Zitat ein: Wer die besten Früchte ernten will, muß auf den Baum steigen. Wem die verbeulten genügen, der warte darauf, daß sie herunterfallen. Niederlagen begegne ich, indem ich sie neu bewerte, das heißt, ich nehme Mißerfolge an und versuche bewußt, für die Zukunft daraus zu lernen, auch, indem ich mir wesentliche Punkte aufschreibe.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Meine Strategie: Zuerst die Meinung der Betroffenen hören, mir dann die Zeit nehmen, Best-Practice-Ideen dafür zu finden und schließlich konsequent an der Umsetzung arbeiten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich als Kind mein erstes Fahrrad kaputt machte und durch hartnäckiges Drängen meinen Vater dazu brachte, es wieder instand zu setzen, sah ich mich erstmals als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreich entschieden habe ich, als ich die Verantwortung für meine beruflichen Betätigungsfelder übernahm und als ich mich zum Studium entschloß.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich kann da keine Einzelpersonen nennen, aber ich finde in meinem Umfeld immer wieder Positives, das mir nachahmenswert erscheint. Dabei handle ich nach dem Motto: Das Bessere ist der Feind des Guten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung erfahre ich permanent, in Form von E-Mails oder wenn ein Mitarbeiter sagt, ich sei der beste Chef, aber auch von Seiten meiner Familie. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Strategisches Lobbying wird in unserem Bereich nicht genügend betrieben. Aber wir sind dabei, entsprechende Ideen auszuarbeiten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich werde als Workaholic gesehen, der immer als Letzter heimgeht, als Mensch, der seine Vorhaben konsequent umsetzt, sehr vernetzt denkt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind für meinen Erfolg sehr wichtig.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Fachliche Kompetenz vorausgesetzt, stellt die soziale Kompetenz ein wesentliches Kriterium dar. Wir haben ein sehr gutes Auswahlverfahren in Form von Tests, die unsere Bewerber absolvieren müssen. Dabei zählen soziale Komponenten, wie Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Teamfähigkeit zu den entscheidenden Eigenschaften. Letztendlich spielt auch das Bauchgefühl eine Rolle, und ich versuche die Potentiale des jeweiligen Bewerbers zu erkennen, bevor ich eine endgültige Entscheidung treffe.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Unsere Mitarbeiter müssen von sich aus Grundmotivation mitbringen. Als Verantwortlicher für meine Mitarbeiter lege ich großes Augenmerk darauf, die Wertigkeit der Mitarbeiter zu heben. Das beginnt bei kleinen Dingen, wie Visitenkarten, und geht hin bis zu persönlichen Gesprächen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Der Wirtschaftsbund zeichnet sich durch die Qualität der Personen in seinem Bereich sowie durch den Netzwerkgedanken aus. Unsere Politik entspricht den Vorstellungen der Unternehmer. 80 Prozent aller Unternehmer sagen: Der Wirtschaftsbund vertritt genau das, was ich brauche.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mit den anderen Fraktionen in der Wirtschaftskammer unterhalten wir sehr freundschaftliche Beziehungen und ein offenes Verhältnis. Sehr viele Ideen werden von allen Fraktionen gemeinsam getragen und umgesetzt. Der Wirtschaftsbund unterstützt Kleingruppen in der Wirtschaftskammer sogar finanziell.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Sich von den Alten nicht sagen lassen Das war immer schon so, eingefahrenen Strukturen mit kritischem Geist überdenken - und Konsequenz beweisen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe das Ziel, daß mein Körper mit meinem Geist Schritt halten kann.