Zum Erfolg von Jürgen Irsigler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet, Ziele, die man sich selbst gesteckt hat, in die Realität umzusetzen. Wer sich keine Ziele setzt, wird am Ende nicht erfolgreich sein können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich bin durchaus stolz auf meinen persönlichen Werdegang. Ich habe mir immer konkrete Ziele gesetzt und konsequent an deren Umsetzung gearbeitet. Wer Karriere machen will, muß planen und klar definieren, was er erreichen will.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich sehe mich als klassischen Selfmade-Man, der nicht aufgrund seiner Ausbildung so weit gekommen ist, sondern durch Learning by Doing. Zu meinen Stärken zählen hundertprozentiges Engagement sowie unternehmerisches Denken und Handeln. Ich brach mein Studium damals ab, was mir aber keinen beruflichen Nachteil brachte. Aus heutiger Sicht hätte ich zumindest das Jus-Studium gerne abgeschlossen, da es eine persönliche Bereicherung wäre. Das war aber leider nicht möglich, da meine Arbeit in der Branche zu dieser Zeit immer intensiver und zeitaufwendiger wurde. Während meiner Selbständigkeit waren 80-Stunden-Wochen völlig normal. Ohne diesen Einsatz wäre ich aber niemals so weit gekommen. Ich habe mir immer mittelfristige Ziele gesetzt und diese Drei- oder Fünf-Jahrespläne auf ein Jahr heruntergebrochen, um mich dem Ziel Schritt für Schritt zu nähern. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch, kann aber Ehrgeiz nur dann entwickeln, wenn mir etwas Spaß macht. Außerdem kann ich sehr gut zuhören - eine Eigenschaft, die man als Unternehmer oder Vorgesetzter unbedingt braucht. Was persönliches Engagement und soziales Verhalten betrifft, versuche ich Vorbild für die Mitarbeiter zu sein.Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Ich bin ein sehr ruhiger, überlegter Mensch - das Gegenteil eines Cholerikers. Diese Charaktereigenschaft ist wichtig, um ein Unternehmen zu führen, da sie Respekt verschafft.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Großvater Johannes war ein sehr erfolgreicher Steuerberater, der sich von kleineren Rückschlägen nie entmutigen ließ. Von ihm lernte ich, daß man sich mittelfristige Ziele setzen und diese schrittweise realisieren muß, um im Beruf voranzukommen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das größte Problem der Wettbranche ist nach wie vor die mangelnde gesellschaftliche Akzeptanz, wir kämpfen immer noch mit Imageproblemen. Vorkommnisse wie der Schiedsrichterskandal in Deutschland kommen noch erschwerend hinzu.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit seinen Mitarbeitern, mit dem Team. Als Einzelperson stößt man sehr schnell an seine Grenzen. Es ist mir wichtig, einen regelmäßigen und intensiven Kontakt zu den Mitarbeitern zu pflegen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? In meinem bisherigen Berufsleben habe ich festgestellt, daß man Menschen nicht nach Titeln oder schulischen Erfolgen beurteilen soll. Ich versuche im persönlichen Gespräch herauszufinden, welcher Mensch sich hinter der Person verbirgt, die mir gegenüber sitzt. Der Eindruck, den ich dabei gewinne, spielt für die Beurteilung eine große Rolle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gebe den Mitarbeitern sehr viel Freiheit, sich zu entwickeln. Wenn ich merke, daß jemand ein gutes Potential hat, versuche ich ihn zu fördern. Ich lasse ihn eigene Ideen umsetzen, auch auf die Gefahr hin, daß Fehler passieren. Mitarbeiter werden nur dann wirklich gut, wenn man sie agieren läßt. Vertrauen ist die beste Motivation.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die börsenotierte Admiral Sportwetten AG ist mit seinen zahlreichen Wettcafés der größte Filialist Österreichs auf diesem Gebiet. Unsere Kernkompetenz ist aber grundsätzlich das Anbieten von Sportwetten und den dazugehörigen Dienstleistungen, die wir in Zukunft noch weiter forcieren werden. Es werden neue Produkte entwickelt und auch international angeboten. Wir möchten den Schwerpunkt vom Wettcafé-Betreiber in Richtung internationaler Dienstleister verlagern. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Als ich in die Wettbranche einstieg, die damals noch ein wesentlich schlechteres Image als heute hatte, sagte mein Vater zu mir: Das wichtigste im Berufsleben ist, daß dir die Arbeit Spaß macht - egal was es ist. Sonst wird die Arbeit über kurz oder lang extrem mühselig. Und diesen väterlichen Ratschlag kann ich nur unterstreichen und an die nächste Generation weitergeben. Ebenso empfehle ich, sich Ziele zu setzen und diesen alles andere unterzuordnen. Von Rückschlägen sollte man sich keinesfalls entmutigen lassen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, das etwas zwielichtige Image der Sportwetten aufzupolieren und den Bereich als Entertainment zu positionieren. Leo Wallner ist das mit den Casinos Austria ja schon hervorragend gelungen. Daran orientiere ich mich.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem.