Zur Karriere von Thomas Hasiba
Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Bereits in der Volksschule nahm ich mir vor, im Leben etwas Besonderes, Überdurchschnittliches zu leisten. Die Richtung stand damals noch nicht fest, aber die Triebfeder für meine späteren Leistungen war vorhanden. Nach dem Besuch des Keplergymnasiums im realen Zweig in Graz und der Matura 1987 begann ich 1988 Telematik, Betriebswirtschaftslehre und Psychologie zu studieren, war aber nebenbei immer berufstätig. Unter anderem arbeitete ich ein Jahr lang im Bereich Prozeßoptimierung in der Seidel Elektronik GmbH in Deutschland. 1997 absolvierte ich den Militärdienst. Danach nahm ich mir vor, die Diplomarbeit am Physiologischen Institut an der Vorklinik in Graz zu schreiben. Bei dieser Gelegenheit traf ich meinen ehemaligen Studienkollegen, DI Thomas Niederl, und wir kamen darauf zu sprechen, daß es kein Gerät gäbe, mit dem man verschiedene medizinische Parameter, wie zum Beispiel Muskelspannung, Herzschlag, Atmung usw. messen könnte. Wir setzten uns zusammen und überlegten uns, wie denn das ideale Gerät für den Einsatz im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich beschaffen sein müßte, und da kam uns die Idee, dieses Gerät einfach selbst zu entwickeln. Bereits nach einem halben Jahr Arbeit hatten wir den Prototypen namens Medicorder 1 fertiggestellt. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir durch unsere Kontakte zu anderen Kliniken auch schon einige Abnehmer für unser Gerät in Deutschland und der Schweiz. 1998 gründeten wir die Firma Signaltechnik Hasiba & Niederl OEG. Wir übersiedelten in den Industriepark in der Krottenhofstraße, wo wir einen kleinen Raum anmieteten und unsere erste kleine Serie von rund 40 Stück produzierten. Die Weiterentwicklung des Gerätes war der Medicorder 2. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Geräte investierten wir wieder im Unternehmen. 1998 kam es noch zu einer zweiten Firmengründung: Der Web-Designer Gerhard Trittenwein und ich riefen die Marketing & Kommunikation KEG - aus der ich mich mittlerweile zurückgezogen habe - ins Leben. Im Jahr 2000 übersiedelten wir mit beiden Firmen in die Münzgrabenstraße, wo wir die Infrastrukturen für beide Firmen nutzen konnten. 1999 belieferten wir einige Kliniken in Deutschland mit unseren Geräten, darunter die Charité in Berlin. Was wir nicht wußten: Wir hatten dabei ein Produkt der Firma Oxford Instruments, den Holter EKG-Rekorder, ausgestochen. Dadurch wurden Oxford Instruments auf uns aufmerksam, ließen sich von uns Unterlagen und Angebote zuschicken und luden uns schließlich nach England ein, wo wir unser Produkt vorstellen sollten. In unserer Präsentation führten wir an, welche Funktionen wir noch adaptieren könnten, um den Anforderungen von Oxford Instruments zu entsprechen, und wurden daraufhin eingeladen, das entsprechend adaptierte Gerät auf der MEDICA, der größten Medizinmesse weltweit, zu präsentieren. Wir hatten allerdings nur zwei Monate Zeit, unser Gerät von der Elektronik über die Funktionen bis zum Design umzugestalten, und so arbeiteten wir Tag und Nacht. Es gelang uns, alle Versprechungen in unserem MEDILOG AR 12 zu realisieren. Bei unserer Ankunft auf der Messe schenkte man uns vorerst keine besondere Aufmerksamkeit. Als wir jedoch das Gerät vorführten, liefen plötzlich alle Vertreter der Firma Oxford Instruments zusammen. Unsere Kooperation mit Oxford Instruments wurde an Ort und Stelle besiegelt. Seither haben wir schon die nächste Plattform entwickelt und alljährlich ein neues Produkt gelauncht. Unsere Geräte werden mittlerweile weltweit verkauft, und seit 2004 sind wir am heutigen Standort tätig.