Zum Erfolg von Monika Klinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Die Umsatzzahlen sind die beste Bestätigung, beruflich auf dem richtigen Weg zu sein. Bestätigung und Anerkennung im Privatleben gehören für mich ebenfalls zum Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Hartnäckigkeit, Zielstrebigkeit und die richtige Motivation der Mitarbeiter sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Es gehört auch eine gewisse Portion Mut dazu, eine Idee zu haben und diese umzusetzen. Es war schon ein Risiko, das Sortiment von Geschenkartikeln und Souvenirs auf Uhren und Schmuck umzustellen. Das muß man sich erst einmal trauen, speziell wenn man nicht aus dieser Branche kommt. Es war aber der richtige Schritt, da wir jetzt nicht mehr vom reinen Touristengeschäft abhängig sind.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Bei WMF waren Führungspositionen ausschließlich mit Männern besetzt. Als Frau hatte ich keine Chance, weiter aufzusteigen. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber Palette ist das kein Thema.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit ich bei der Firma Palette tätig bin, fühle ich mich auch erfolgreich. Mein Aufstieg zur Geschäftsführerin war dann eine schöne Anerkennung meiner Leistung.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Friederike Fencz-Priess, die Inhaberin von Palette, war für meinen Berufsweg sicher die prägendste Persönlichkeit. Sie förderte mich, motivierte mich und übertrug mir eigenverantwortliche Aufgabenbereiche.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Lobende Worte von den Kunden und meiner Chefin sind eine schöne Anerkennung.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Manchmal hätte ich gern bestimmte Produkte für unser Sortiment, bekomme sie aber nicht, weil sie von Mitbewerbern geführt werden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neben der fachlichen Qualifikation zählen für mich Ausstrahlung, gepflegtes Auftreten und Einsatzfreude.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere hauptsächlich über persönliche Gespräche, einige Mitarbeiter sind über Provisionen auch am Umsatz beteiligt.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich trete als Chefin auf und werde auch als solche respektiert. Ich bin mit allen Mitarbeitern „per Sie“, weil ich denke, daß ein zu freundschaftliches Verhältnis im Geschäftsleben nicht angebracht ist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind kein großer Konzern und können daher auch flexibler und schneller auf Veränderungen am Markt reagieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe einen Mann, der zu mir steht und mir viele Verpflichtungen abnimmt, da ich jeden Tag bis 18:30 Uhr im Geschäft stehe. Ohne seine Unterstützung wäre es viel schwieriger, Beruf und Privatleben zu vereinbaren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Im Verkauf hat man natürlich mit Kunden zu tun, daher sollten junge Leute, die in diese Branche einstiegen wollen, primär Freude am Umgang mit Menschen haben. Man muß einen Bezug zu den Kunden herstellen können und im Gespräch herausfinden, was sie eigentlich wollen. Ich mag keine Verkäuferinnen, die im Geschäft herumstehen und warten, daß der Kunde aktiv wird und nachfragt. Ich erwarte von jungen Leuten, daß sie offen auf die Kundschaft zugehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unser nächstes Ziel ist der Umbau der Filiale am Kohlmarkt, um dieses Geschäft an das Niveau der anderen Standorte anzupassen.
Ihr Lebensmotto?
Nicht unterkriegen lassen!