Zum Erfolg von Karl Schuberth
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich stecke mir meine Ziele nicht übermäßig hoch, dann sind sie eher erreichbar. Damit vermeide ich, in Illusionen zu leben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, wir beliefern Privatkunden, die Hotellerie und das Gastgewerbe. Wir bemühen uns mit der täglichen Arbeit, diese Kunden durch Qualität zufriedenzustellen. Wir legen außerdem Wert auf ökologischen Anbau ohne Pestizide und verwenden Gründüngung.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich setzte mir selbst Grenzen, was die Erweiterung des Betriebes betrifft, den ich als Familienbetrieb führen will. Daß ich damit gut entschieden habe, zeigte sich vor über vier Jahren, als ich einen schweren Unfall erlitt und meine Frau den Betrieb alleine führte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es ist mir wichtig, mit den Kunden gut auszukommen und ihnen mit Rat und Tat zu begegnen. Seit meinem Unfall kann ich nicht mehr viele Dinge gleichzeitig erledigen. Jetzt muß ich Prioritäten setzen. Meine Wertigkeiten haben sich verschoben, ich lebe bewußter und zufriedener.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mein Vater wollte auch nach der Übernahme noch mitentscheiden. Ich konnte ihm aber klar machen, daß das nicht möglich war, denn Entscheidungen kann in einem Unternehmen nur einer treffen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Es war mir immer wichtig, nichts und niemanden zu imitieren, ich habe immer meine eigene Linie gesucht. Modetrends haben mich ebenfalls nie gereizt. Zum Beispiel habe ich mich gegen die künstliche Bewässerung gesträubt, weil ich dem ökologischen Denken treu bleiben wollte.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine Großeltern mütterlicherseits, Karl und Anna Kroneder, selbst Weinbauern, waren mir Vorbilder.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Das ökologische Gleichgewicht muß wiederhergestellt werden, und der Konsument ist ebenfalls gefordert, Produkte aus dem eigenen Land zu kaufen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das Unternehmen ist ein Familienbetrieb, in dem jeder im täglichen Arbeitsablauf eine große Rolle spielt, Während der Ernte helfen uns Saisonarbeitskräfte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau ist Lehrerin, arbeitet in ihrer Freizeit aber gerne im Betrieb, daher hat sie großes Verständnis für meinen Beruf entwickelt. Ich selbst bin ein Frühaufsteher und gerne in der Natur. Manchmal bin ich schon um vier Uhr früh im Weingarten. Die Vegetation im Jahreslauf zu erleben, erfüllt mich mit großer Freude. Ich habe auch nie verlernt, auf meinen Körper zu achten oder mit jemandem ein gemütliches Gespräch zu führen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Weiterbildung ist in meinem Beruf unerläßlich. Im Winter besuche ich berufsspezifische Fortbildungstage oder treffe mich mit Kollegen am Stammtisch. Der Meinungsaustausch trägt ebenfalls zur Erweiterung des Horizontes bei.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Im Miteinander wird die Zukunft liegen, der ständige Egoismus führt nicht weiter. Neid ist eine Belastung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch viele Jahre weiterhin so glücklich sein wie jetzt.