Zum Erfolg von Heinz Liegl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Anerkennung für Leistungen, die man erbringt. Man muß sich Erfolg erarbeiten. Er kommt nicht von selbst.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bekam zum richtigen Zeitpunkt die Chance, mich weiterzuentwickeln. Dies begann bereits zur Zeit meiner Ausbildung, und ich habe diese Chance genutzt. Technisches Talent, guter Umgang mit Menschen aller Gesellschaftsschichten, Einfühlungsvermögen und Toleranz sind mir eigen. Sehr früh - bereits in meiner Ausbildungszeit - war ich in einem Internat. Dabei lernte ich, mich in ein Team einzugliedern. Wissen zu vermitteln, war mir seit jeher ein Anliegen, sodaß ich bereits im Alter von 26 Jahren Ausbilder in einer Lehrwerkstätte war. 25 Jahre lang unterrichtete ich am WIFI und sammelte dabei umfangreiche Erfahrungen. Ich nehme meine Aufgabe und die Verantwortung gegenüber Schülern und Lehrern sehr ernst. Von ihren Anfängen an setzte ich mich ernsthaft mit der EDV auseinander und begann in Pionierarbeit, umfangreiche Unterlagen für den Unterricht an Schulen und in Lehrbetrieben auszuarbeiten und mir damit einen Namen zu machen. Aus unseren Labors habe ich die Feile verbannt, denn die Schüler sind dazu da, dazuzulernen, und nicht dazu, mittels Feilarbeiten beschäftigt zu werden. Die Gesetze der Öffentlichkeitsarbeit beherrsche ich sehr gut. So wird zum Beispiel im ORF Kärnten demnächst eine Bank versteigert, die wir hier in der Schule aus Nirosta gefertigt haben. Zu den Lehrbetrieben im Land halte ich engen Kontakt. Im abgelaufenen Schuljahr habe ich 60 Prozent dieser Betriebe besucht. Eine weitere Fähigkeit von mir, die mich auf Erfolgskurs gebracht hat, ist jene, daß ich rasch Zusammenhänge erkenne und diese Erkenntnisse in Innovationen umsetze. Es liegt mir, zu organisieren, zu planen und zu strukturieren. Hier an der Schule führe ich persönlich regelmäßig Evaluierungen durch, um den Schülern die Möglichkeit zu geben, anonym ihre Beurteilung über den Lehrer abzugeben.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die größte Herausforderung war für mich die Übernahme dieser Position als Direktor. Ich habe die Herausforderung angenommen und - wie ich denke - das Beste daraus gemacht. Erfahrungen, die ich aus der Privatindustrie mitbrachte, wo ich bis 1981 ausschließlich tätig war, sind mir auch dabei zugute gekommen. In meinem Wunsch, etwas zu bewegen und zu gestalten, bin ich mit meinem Ohr stets am Puls der Zeit.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die größte Herausforderung ist es, alle - auch die älteren - Lehrkräfte, auf Kurs zu bringen und zum Umdenken im Sinne einer modernen Unterrichtsgestaltung zu bewegen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Möglichkeit, Lehrkräfte für unsere Schule selbst auswählen zu können, setze ich bestmöglich um. Ich sondiere den Markt, kenne die hochqualifizierten Leute, die ich aus der Privatwirtschaft hole, schon im Vorfeld. Besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die entsprechende Praxis der Aspiranten und ihre Fähigkeit, Wissen an unsere Schüler weiterzugeben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Außerordentlicher Einsatz wird meinen Fachlehrkräften in Überstundenentschädigungen abgegolten. Weiterbildung ist mir ganz besonders wichtig, und daher fördere ich diese zu 100 Prozent.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mit Hilfsbereitschaft und Toleranz aufeinander zugehen, sich einsetzen, und der Erfolg wird sich einstellen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Verbesserung des Standortes mit der Vision, die beste Schule unserer Ausrichtung zu sein, ist unser hochgestecktes Ziel. Durch die EDV-mäßige Aufbereitung des Unterrichtsstoffes habe ich die Basis dafür geschaffen, daß sowohl Schüler als auch Lehrkräfte auf unseren Wissenspool zugreifen können, sodaß auch in Zukunft höchste Unterrichtsqualität gewährleistet ist, selbst dann, wenn ich selbst nicht mehr verfügbar sein sollte. An die Pensionierung denke ich heute noch nicht, obwohl ich am 1. Jänner 2007 bereits in Pension gehen könnte. Sollte ich in Pension gehen, gehöre ich bestimmt nicht zu den Kandidaten, die einen Pensionsschock erleiden werden. Dazu ist mein Interessensspektrum allzu vielfältig.
Ihr Lebensmotto?
Wissen weitergeben und partnerschaftlich mit allen Beteiligten zusammenarbeiten.