Zum Erfolg von Leopold Schlosser
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich ergibt sich Erfolg durch eine Mischung aus Zielsetzung, Ehrgeiz, Einsatzbereitschaft und Freude an der Arbeit. Spielen alle diese Faktoren gut zusammen, werde ich erfolgreich sein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe erreicht, was ich erreichen wollte. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Für mich war die Entscheidungsfreudigkeit immer eine wichtige Komponente - also nicht zu warten, was passiert, sondern mit einem gewissen Mut zum Risiko Dinge deutlich vorzugeben. Dadurch erweckte ich auch das Interesse meiner Vorgesetzten, die bemerkten, daß hier jemand ist, der sich etwas traut und nicht unbedingt die bequemsten Wege geht. Ich hatte Gott sei Dank auch das Vertrauen und die Unterstützung der Chefs. Außerdem verfolge ich meine Ziele sehr konsequent.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein Mensch, der sich gern gut vorbereitet. Überraschungen sind schön und gut, aber nicht, wenn es um wichtige geschäftliche Entscheidungen geht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Bei der Baufirma Rella merkte ich erstmals, daß ich mit der Art und Weise, wie ich an die Dinge herangehe, schnell zum Erfolg komme. Dieses System versuche ich seither beizubehalten. Ich sage meinem Direktor nicht: Ich habe ein Problem, sondern Ich habe ein Problem und die Lösung dafür. Sind Sie einverstanden? Damit bin ich erfolgreich.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir machen einmal pro Jahr Mitarbeitergespräche. Da wurde mir von den Kollegen bestätigt, daß sie den offensiven Weg, den ich gehe, gerne mitgehen wollen. Die Kontrollabteilung hat unter meiner Führung sehr viel an Stellenwert gewonnen, nicht nur nach außen, sondern auch innerhalb des Unternehmens. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Neben den Gesetzen, die uns unmittelbar betreffen, spielen ja auch Arbeitsrecht und Arbeitszeitgesetze eine Rolle. Da gibt es immer wieder große Unbekannte, die nicht ausjudiziert sind.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Selbstverständlich sind die Mitarbeiter ein ganz wesentlicher Bestandteil des Erfolges, speziell auf mein Netzwerk aus KontrollorInnen muß ich mich verlassen können. Ich alleine kann nicht alles bewerkstelligen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich muß das Gefühl haben, daß ein Bewerber einsatzfreudig ist, und in seiner Art ein Querdenker.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lege die Latte für mich sehr hoch, aber auch für die Mitarbeiter. Ich versuche sie aber so zu fördern und zu unterstützen, daß sie diese Latte auch überspringen können. Ich versuche, die Leute dort abzuholen, wo sie stehen, und sie ins Boot hereinzuholen.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Durch meine frühere Tätigkeit im Außendienst war ich im Team anerkannt und mußte mich dann als Abteilungsleiter nicht ständig beweisen. Aus den Mitarbeitergesprächen höre ich heraus, daß ich eine Mischung aus Chef und Teamleader bin. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind eine Institution, die die gesetzlich geregelten Ansprüche der Arbeitnehmer verwaltet und dafür sorgt, daß sie - auch im Falle der Insolvenz des Arbeitgebers - zu ihrem Geld kommen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mit der Mitarbeitervorsorgekasse, einer Tochter der Urlaubskasse, sind wir auf dem freien Markt und müssen uns auch gegenüber Mitbewerbern behaupten. Das gelingt uns recht gut. In allen anderen Bereichen gibt es für uns als Körperschaft des öffentlichen Rechts keinen Mitbewerb.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Generell recht gut. Ich habe einen Laptop, mit dem ich Zugriff auf alle Daten und Berichte habe und so im Bedarfsfall auch zu Hause arbeiten kann. Für bestimmte Tätigkeiten finde ich daheim die richtige Muße und Ruhe. Meine Kraft schöpfe ich aus der Familie und dem Singen im Chor. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich besuche durchschnittlich sechs bis acht Kurse oder Seminare pro Jahre, davon ist ein Teil fachspezifisch, andere sind persönlichkeitsbildend. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ein junger Mensch sollte konsequent seine Ziele verfolgen, er sollte ein Querdenker sein und immer versuchen, Lösungen anzubieten. Teamarbeit ist zwar wichtig, aber sich in eine Gruppe einzureihen und dort mitzulaufen ist zu wenig. In diesem Fall wird er sich nie von der Masse abheben und von den Vorgesetzten auch nicht als Teamleader erkannt werden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich habe ich die meisten Ziele erreicht, einen weiteren Aufstieg strebe ich nicht an. Ich möchte noch ein wenig an meiner Persönlichkeit arbeiten, beispielsweise wenn es darum geht, Spontaneität zuzulassen.