Zum Erfolg von Susanne Krönes
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, ein Umfeld zu haben, in dem ich mich wohlfühle und wo ich auch meine Ideen durchsetzen kann. Parallel zur beruflichen Karriere habe ich es geschafft, ein harmonisches Privatleben zu führen, auch das werte ich als persönlichen Erfolg. Ich mache für den Job sehr viel, aber es muß auch Platz für Privates bleiben. Ein guter Verdienst ist eine angenehme Begleiterscheinung, aber für mich kein echtes Erfolgskriterium. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Aufmerksamkeit. Jedem Menschen bieten sich Situationen, in denen er eine Chance auf Erfolg hat. Wer offen und aufmerksam durch das Leben geht, wird diese Möglichkeiten erkennen und sie nutzen. Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Ich kann mich sehr gut selbst motivieren, weil mir meine Arbeit einfach Spaß macht. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Beides ist wichtig. Man muß seinen eigenen Weg und seine eigene Persönlichkeit finden, trotzdem ist es wichtig, von Vorbildern zu lernen. Warum sollte ich mir bestimmte positive Eigenheiten von andern Menschen nicht abschauen und als Fähigkeit aneignen? Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Friedrich Hildebrand, der Leiter der Qualitätskontrolle bei Ebewe, war ein toller Vorgesetzter, und ich sehe es als großes Glück, ihn kennengelernt zu haben. Er ließ die eigene Persönlichkeit zu und war trotzdem immer da, wenn man ihn gebraucht hat. Er erhob auch nicht den Anspruch, der allwissende Chef zu sein, trotzdem wußte er immer Rat. Aufgrund meiner Erfahrungen mit Herrn Hildebrand konnte ich es später nicht mehr akzeptieren, wenn mich ein Vorgesetzter von oben herab behandelte. Natürlich hat mich auch meine Chefin Martina Dobringer geprägt. Ich wäre ihr nicht vom KSV zu Coface gefolgt, würde ich sie nicht für einen großartigen Menschen halten. Sie akzeptiert mich wie ich bin und gab mir immer größtmöglichen Freiraum. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es gibt zu wenig Innovation in unserer Branche. Die bestehenden Produkte entstanden vor rund 50 Jahren, und seither hat sich nicht viel getan. Trotzdem versuchen wir als Coface immer wieder neue Wege zu gehen, wir sind zum Beispiel gerade dabei, Kreditversicherungen internetfähig zu machen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Als Einzelkämpfer kommt man sicher eine Zeitlang gut über die Runden. Aber irgendwann kommt man in eine Position, wo man den Job alleine nicht mehr bewältigen kann. Spätestens dann kann man nur mehr erfolgreich sein, wenn man sich in das Team integriert. Ich könnte ohne meine Mitarbeiter nicht mehr existieren. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich bin in vielen Bereichen ein Bauchmensch, daher ist mir Sympathie sehr wichtig. Es nützt nichts, wenn ein Bewerber einen 1A-Lebenslauf hat, aber die Chemie zwischen uns nicht stimmt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lasse ihnen einen möglichst großen Spielraum, betraue sie mit interessanten Projekten, spreche Lob aus und meine Tür steht bei Fragen oder Problemen immer offen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Für das Unternehmen war es sicher ein wertvoller Gewinn, Martina Dobringer als Generaldirektorin zu holen. Eine unserer großen Stärken ist die hohe Fachkompetenz der Mitarbeiter in den einzelnen Abteilungen, wie uns auch Marktforschungen und Umfragen immer wieder bestätigen. Natürlich ist auch unsere Marktführerschaft ein Bonus. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich lese wahnsinnig viel, auch Fach- und Sachbücher. Trotzdem wird mein Wissensdurst in bestimmten Zyklen besonders groß, dann besuche ich Kurse oder besuche Vorlesungen an der Universität. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich halte es für wichtig, glücklich zu sein und das Schöne zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß mißmutige und grantige Menschen erfolgreich im Sinne meiner Definition sein können. Abgesehen davon ist natürlich Lernen ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Nachdem mir Anfang 2006 auch die Verantwortung für die osteuropäischen Länder übertragen wurde, ist es mein nächstes Ziel, in diesen Märkten erfolgreich zu reüssieren. Außerdem würde es mich noch reizen, einmal im Ausland zu arbeiten. Das hat sich während meiner Laufbahn leider nie ergeben.
Ihr Lebensmotto?
Begeisterung!