Zum Erfolg von Martin Weber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich ist Erfolg bedeutsam. Wenn man sich Ziele steckt, muß man versuchen, sie konsequent zu verfolgen. So war ich beispielsweise aus Bequemlichkeit kein besonders guter Schüler, nahm mir aber vor, hier in der Post eine bessere Position zu erreichen. Jeder kann seine Ziele erlangen, wenn er den Willen dazu aufbringt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich durchaus als erfolgreich, da ich meine mir gesteckten Ziele erreichte und nun in der Karriereleiter nicht mehr weiter nach oben klettern kann. Ich bin quasi am Zenit angekommen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend dafür war sicherlich der monetäre Anreiz. Ich verglich den Lohnunterschied eines Schalterbeamten mit dem eines Filialleiters und beschloß, die geforderten Prüfungen zu absolvieren. Wichtig war auch die konstante Leistung, die ich erbrachte. Vorgesetzte haben das Recht, tägliche Kontrollen durchzuführen, und somit werden schwächere oder arbeitsunwilligere Personen sofort gefiltert, den Leistungserbringern jedoch die Chancen für einen Aufstieg geboten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Manchmal vergleiche ich die frühere Zeit mit der heutigen und merke durchaus, daß dieselbe Arbeit auf weniger Mitarbeiter aufgeteilt wird als noch Mitte der achtziger Jahre. Dieser Herausforderung kann man nur durch Freude an der Arbeit begegnen, allgemein kann ich jedoch feststellen, daß ich die Situation heutzutage begrüße, da mich die Arbeit sehr viel mehr befriedigt. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Normalerweise hat ein Filialleiter kein Recht auf Mitsprache bei der Einstellung neuer Mitarbeiter, mir wurde es von meinen Vorgesetzten dennoch eingeräumt. Durch meine frühere Tätigkeit als Springer kenne ich viele Kollegen persönlich und konnte mich somit für diejenigen entscheiden, deren Arbeitsweise und Arbeitseinstellung ich noch aus den früheren Jahren kannte.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Zum Glück hatte ich noch keine Schwierigkeiten bezüglich der Motivation meiner Mitarbeiter. Ich denke jedoch, daß es sinnvoller ist, vorbeugend zu arbeiten und ein gutes Klima zu schaffen, in das sich alle Mitarbeiter eingebettet fühlen, als erst bei Motivationslücken aktiv zu werden. Meinungsverschiedenheiten gibt es durchaus, doch diese dürfen offen diskutiert werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wir sind hier in einer Art Schichtdienst eingeteilt, welcher in einem Drei-Wochen-Rhythmus wiederkehrt. Somit ist es mir besonders in den Schulferien möglich, Zeit mit meinen Kindern und meiner Frau zu verbringen, was ich sehr schätze. Seit kurzem beschäftigen wir eine Mitarbeiterin, die ausschließlich für Samstage zuständig ist, wodurch mir mittlerweile auch das Wochenende für die Familie zur Verfügung steht.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Junge Leute sollten sich ernsthafte Gedanken über ihre Zukunft machen. Die meisten warten darauf, daß jemand auf sie zukommt, doch sie müßten vielmehr darüber nachdenken, wo sie in einigen Jahren stehen wollen. Mit diesem Ziel vor Augen müssen sie sich ihren Weg konsequent erarbeiten, wobei sie bei keinem Schritt dieses Ziel aus den Augen verlieren dürfen. Dabei ist es gleichgültig, in welcher Branche man besagtes Ziel sucht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eigentlich keine mehr. Ich fühle mich an diesem Platz hier angekommen und sehr wohl.