Zum Erfolg von Anton Hanreich
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn meine Kunden zufrieden sind, pünktlich zahlen und ich mit dem Unternehmen schwarze Zahlen schreibe, sehe ich das als Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ehrlichkeit gegenüber den Kunden. Dadurch sind sie zufrieden und empfehlen mich weiter. Mundpropaganda ist in unserer Branche sehr wichtig.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wenn ich jemanden imitiere, besteht die Gefahr, daß ich auch seine Fehler nachmache. Das lernte ich schon in der Schule: Wenn ich vom Nachbar abschreibe, schreibe ich auch seine Fehler mit ab. Daher ist es besser, authentisch zu sein und sich selbst treu zu bleiben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vater, und später auch meine Mutter waren sicher prägend für mich. Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis, und ich verbrachte ja praktisch mein gesamtes Berufsleben im Familienbetrieb.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gut geschulte, kompetente Mitarbeiter sind für das Unternehmen sehr wichtig. Speziell im Umgang mit den Kunden sind sie unsere Visitenkarte. Sie sind ein wesentlicher Teil des geschäftlichen Kreislaufes - und ist beim Personal Sand im Getriebe, wird das nicht lange gut gehen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ein Bewerber muß sein fachliches Können bei einem kleinen Aufnahmetest unter Beweis stellen. Außerdem achte ich auf sein soziales Umfeld und das persönliche Auftreten. Natürlich kann man in einen Menschen nicht hineinschauen, aber beim Bewerbungsgespräch doch schon eine recht gute Vorauswahl treffen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Sie erhalten regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen, da sich die Technik ja rasant weiterentwickelt, aber sich auch die Vorschriften ständig ändern. Einmal pro Monat setzen wir uns in aller Ruhe zusammen und diskutieren anstehende Probleme.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind in allen Sparten der Elektrotechnik sehr stark, wobei die Installationstechnik und Steuerungen unserer wichtigsten Schwerpunkte sind. Wir arbeiten hauptsächlich auf Baustellen, aber auch für Privatkunden. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich halte mich innerhalb einer kleinen Toleranzgrenze an meine Preise, da ich auch entsprechende Qualität liefere. Wenn einige Mitbewerber glauben, sie müssen sich Aufträge über völlig unrealistische Tiefstpreise schnappen, kann ich daran nichts ändern. Aber das ist nicht meine Philosophie.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als selbständiger Unternehmer lassen sich die beiden Bereiche schwer vereinbaren. Es gibt nicht immer klare Grenzen, Beruf und Privatleben fließen manchmal ineinander. Ich bemühe mich, zumindest fallweise einen Strich zu ziehen, damit die Freizeit nicht ganz zu kurz kommt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Sehr viel, vor allem das Wochenende nutze ich zum Lesen von Fachzeitschriften und anderen nützlichen Publikationen. Außerdem informiere ich mich manchmal tageweise gemeinsam mit den Mitarbeitern über Neuerungen und arbeite auch im Normungsausschuß. Fortbildung ist sehr wichtig. Ein Unternehmer, der glaubt, schon alles zu können und zu wissen, könnte eine böse Überraschung erleben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Für diesen Beruf sind ein gewisses Maß an technischem und mathematischem Gespür sowie ein grundlegendes Interesse an der Elektrotechnik notwendig. Ist das nicht vorhanden, wäre es besser Zuckerbäcker oder Bürokaufmann zu lernen. Ich stelle an meine Lehrlinge hohe Anforderungen, aber dafür bekommen sie auch das notwendige Rüstzeug für den Beruf mit. Außerdem rate ich ihnen, sich ständig weiterzubilden. Wer nur ein Jahr stehen bleibt, ist weg vom Fenster.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mit der Firma weiter erfolgreich bleiben und noch etwas expandieren. Dann möchte ich meine Pension genießen, werde aber auch dann im Normungsausschuß aktiv bleiben, weil es geistig fit hält.