Zum Erfolg von Franz Sekyra
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist nicht nur finanziell zu sehen. Vielmehr zählt für mich die Unabhängigkeit. Diese erreiche ich auch, indem ich delegiere. Ein Geschäftsmann muß nicht alles selbst machen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich erreiche meine Ziele, die ich vorher definiert und auch aufgeschrieben habe.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe die Zeichen erkannt und bin heute hellhörig, was das Burnout betrifft. Man muß alles soweit einteilen und Zeit für sich selbst finden.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es gab auch schon eine Phase, wo wir knapp vor dem Zusperren waren. Mit den getätigten Innovationen ging es jedoch wieder bergauf. Heute kehre ich kein Problem mehr unter den Teppich, sondern spreche es sofort an.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine Eltern haben mir von der Selbständigkeit abgeraten, sie wollten mich lieber auf der sicheren Seite sehen. Meine Entscheidung war aber, wie auch die Erfahrung im Ausland, aus heutiger Sicht eine richtige. Wieder zurück aus Mexiko hatte sich auch bei uns vieles verändert, sodaß ich meine Chance nur in einer Vergrößerung des Betriebes sah. Eine weitere Filiale gibt es inzwischen in St. Pölten, die nächste entsteht eben in Stockerau. Auch mein Partner eröffnet gerade neue Standorte. Ich habe mich sehr jung selbständig gemacht, was mir heute in Form von großer Erfahrung zugute kommt.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Gerade mein Beruf lebt von der Kreativität. Das geht so weit, daß jeder Mitarbeiter seine eigene Handschrift haben sollte. Der Chef ist nicht der Star, er sollte sich etwas zurücknehmen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, mein Lehrherr, der mir die Chance bot, das Geschäft zu übernehmen. Ich sehe ihn als meinen Mentor. Zum zweiten meine Schwester, die immer für mich da war und mir den Rücken stärkte. Aber auch meine Großmutter Josefa Weber, bei der ich als Kind meine Ferien verbrachte, prägte mich sehr.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem sehe ich darin, daß die wenigsten Friseure auch Unternehmer sind, was ich aber wichtig finde. Nur das Künstlerische und sein Handwerk zu beherrschen, ist heute zu wenig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter sind das wichtigste überhaupt - sie sind mein Kapital. Ich habe ein eingeschworenes Team, das auch in schweren Zeiten zu mir gestanden ist. Wesentlich ist der Spaß an der Arbeit, dann läuft der Laden auch gut. Das kann man vorleben.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Jeder, der bei uns anfangen will, kommt erst einmal zum Schnuppern. Eine neue Mitarbeiterin muß ins Team passen. Fehlendes Wissen kann man sich aneignen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben regelmäßig Besprechungen, wo jeder sagen kann, was ihm auf dem Herzen liegt. Fünf Mitarbeiter absolvieren gerade im Laufe eines Jahres eine Trainerausbildung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich persönlich kann beides optimal miteinander verbinden, was mich sehr freut. Ich kann gut abschalten. Ich möchte auch nicht mehr, daß meine Partnerin bei mir im Geschäft arbeitet, dann vermischt sich Berufliches und Privates zu sehr, und man hat keine anderen Gesprächsthemen mehr.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Meine Schwester absolviert gerade am WIFI St. Pölten den Lehrgang zum Business-Manager, der zwei Jahre dauern wird. Mit dieser Ausbildung möchte ich nächstes Jahr auch beginnen. Weiters habe ich vor, für die Firma einen Coach zu konsultieren.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Den jungen Leuten rate ich, auf sich zu schauen. Auch darauf, daß einen der Beruf nicht auffrißt. Diesen muß man unbedingt mit Freude ausüben. Wenn man nicht wirklich hinter seinem Beruf stehen kann, muß man etwas ändern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich möchte ich noch mehr erreichen. Für mich persönlich wünsche ich mir, daß es mir gelingt, Beruf und Privatleben optimal in der Waage zu halten. Es kann nicht sein, daß sich ein Unternehmer nur zwei Wochen Urlaub im Jahr gönnt. Da muß es möglich sein, mehr Lebensqualität zu erreichen. Ich für meinen Teil möchte nicht reich werden, ich brauche keinen unnötigen Luxus, ich möchte nur genug Geld haben. Ich bin ein bodenständiger Mensch geblieben.