Zum Erfolg von Stefan Zmeskal
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat für mich sehr viel mit Anerkennung zu tun. Ist die Ware gut, stimmt das Service, sind die Kunden zufrieden und kommen wieder, bedeutet das für mich Erfolg. Außerdem trage ich als Unternehmer auch Verantwortung für die Mitarbeiter - wenn ich aufgrund von Unterbeschäftigung niemanden entlassen muß, sondern den Mitarbeiterstand halten kann, sehe ich das ebenfalls als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, auch wenn das Geschäft noch eine Spur besser laufen könnte. Das Lob und die Anerkennung durch die Kunden, teilweise auch durch die Mitarbeiter, machen vieles wett.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das Elternhaus und unsere Bäckerei waren sicher von klein auf prägend für mich. Im Beruf und als Unternehmer sind Fleiß und Einsatzbereitschaft die Säulen des Erfolges.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Lehrherr war ein großes Vorbild, von dem ich menschlich sehr viel lernen konnte. Er führte die Mitarbeiter instinktiv richtig - mit Herz, Hirn und Hand. Beruflich und fachlich lernte ich eine Menge von Franz Ludl, einem ehemaligen Mitarbeiter unserer Firma, der leider schon verstorben ist. Er behandelte mich wie alle anderen, obwohl ich der Sohn des Chefs war. Das imponierte mir. Auch meine Mutter war in gewisser Weise ein Vorbild, da sie alle administrativen und geschäftlichen Angelegenheiten gewissenhaft und verläßlich erledigte. Sie war eigentlich das Familienoberhaupt, mein Vater war eher sanftmütig und ließ uns Kindern alles durchgehen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Zunächst muß ein Mitarbeiter über fachliche Qualitäten verfügen, das ist die Grundvoraussetzung. Darüber hinaus soll ein Mitarbeiter auch pünktlich und vor allem loyal sein.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Aufgrund der Qualität unserer Erzeugnisse haben wir sehr viele Stammkunden, sie sind das Fundament unseres geschäftlichen Erfolges. Im Verkauf sind Freundlichkeit und Höflichkeit natürlich oberstes Prinzip, es werden alle Kunden gleich behandelt, egal ob Stamm- oder Laufkundschaft. Ein fairer Preis und Pünktlichkeit sind weitere Stärken unseres Betriebes. Außerdem beliefern wir auch Wiederverkäufer, also beispielsweise Fleischereien oder Würstelstände, mit unserer Ware.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich übernahm den elterlichen Betrieb im Jahr 2000, erst sechs Jahre später konnten wir erstmals auf Urlaub fahren. Das zeigt schon, wieviel Arbeit und Entbehrungen in einem eigenen Geschäft stecken. Meine Frau arbeitet seit 2003 in der Firma mit und ist in dieser Zeit so hineingewachsen, daß sie fast unabkömmlich ist. Da die Bäckereibranche aufgrund der Arbeitszeiten nicht wirklich kinderfreundlich ist, leben unsere Kinder unter der Woche bei der Oma in Ungarn. Wir sind nur am Wochenende zusammen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich halte mich über das Tagesgeschehen auf dem laufenden und lese zusätzlich Wirtschaftsmagazine und Fachzeitschriften. Für Kurse oder Seminare bleibt mir derzeit leider fast keine Zeit, da mich das Geschäft zu stark in Anspruch nimmt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es klingt zwar banal, hat aber absolute Gültigkeit: Ohne Fleiß kein Preis. Als selbständiger Unternehmer darfst du nicht auf die Uhr schauen. Wenn aber das familiäre Umfeld stimmt, ist vieles leichter. Eine gute, abgeschlossene Ausbildung und ständige Weiterbildung sind ebenfalls wichtig, um sich im Geschäftsleben zu behaupten. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es ergäbe sich immer wieder die Möglichkeit, noch die eine oder andere Filiale zu eröffnen. Das ist aber nicht mein Ziel, ich möchte den Überblick behalten und alles im Griff haben. Außerdem will ich wenigstens am Wochenende noch ein bißchen Privatleben haben. Daher ist mein oberstes Ziel, die Firma in der bestehenden Größe weiter zu erhalten. Sonst wünsche ich mir nur Gesundheit für meine Familie und mich.