Zum Erfolg von Gustav Kofler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich in der Früh aufstehe und mich auf den Tag im Büro, auf meine Familie und auch auf den Sport in meiner Freizeit freue, so werte ich dies als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich erachte mich als erfolgreich. Es geht mir gut, und ich habe nicht nur finanziellen Erfolg, sondern darf mich auch in allen anderen Bereichen sehr glücklich schätzen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich war jahrelang Profifußballer, u.a. bei Austria Salzburg, wo ich nunmehr als Trainer fungiere. In dieser Zeit habe ich gelernt, was Disziplin, Belastbarkeit und Konsequenz bedeuten. Auf diesen Faktoren fußt mein Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wichtig ist für mich die richtige Arbeitszeit. Ich beginne jeden Tag um sechs Uhr früh zu arbeiten, da ich in der Zeit von sechs bis halb acht Uhr am meisten schaffe. Meine Türe steht anschließend allen meinen Mitarbeitern offen, weshalb dann immer viel los ist.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wir haben es geschafft, vom Europäischen Sozialfonds Gelder zu bekommen. Dies war eine sehr große Herausforderung, da wir erst Programme für Menschen mit Beeinträchtigungen entwickeln mußten. In dieser Zeit haben wir die sogenannte Qualifizierungsinitiative selbst entwickelt. Unser Ziel ist es, Menschen mit Beeinträchtigungen so auszubilden, daß sie eigenständig arbeiten können und über ein geregeltes Einkommen verfügen. Wir vermitteln jährlich bis zu 20 unserer Ausgebildeten dauerhaft an andere Firmen. Mittlerweile hat diese Initiative die Größe eines mittleren Unternehmens erreicht. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Für mich ist wichtig, daß jeder authentisch ist und seine Stärken vermittelt. Wenn man bewußt versucht, jemanden zu imitieren, muß man meines Erachtens daran scheitern. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Herr Ing. Mag. Herbert Silberberger, der langjährige Geschäftsführer der Geschützten Werkstätten Salzburg, der diese auch aufgebaut hat, hat mich sicherlich durch seine väterliche Art geprägt. Er besaß das erforderliche Fingerspitzengefühl, hat es aber trotzdem immer verstanden, die nötige Härte an den Tag zu legen, mit der er sehr viel erreicht hat. Ich habe von ihm gelernt, den Spagat zwischen wirtschaftlichem Erfolg und sozialem Denken zu schaffen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Für mich ist es eine tolle Anerkennung, wenn unser Unternehmen 25 Mio. Euro Umsatz macht.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, man sieht mich als relativ ehrgeizigen und erfolgreichen Menschen - sei es im Beruf oder auch im Sport.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gerade in unserem Unternehmen ist der Mitarbeiter das Um und Auf. Mein ganz großes Ansinnen ist, weiterhin unseren wirtschaftlichen Erfolg und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir legen sehr viel Wert auf Aus- und Weiterbildung. Am wichtigsten ist, als Führungskraft ein Vorbild zu sein. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Mitarbeiter identifizieren sich in einem hohen Maße mit dem Unternehmen. Allerdings werden wir oft unterschätzt, da man gemeinhin denkt, daß wir hier ein bißchen Teppich weben und Besen binden. Tatsache ist, daß nahezu jeder Sicherheitsgurt, der in Österreich eingebaut wird, durch unsere Hände geht. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben sehr viel Konkurrenz und auch viele Neider. Ich denke, daß Neid die österreichische Form der Anerkennung ist. Wir müssen uns tagtäglich gegen die Konkurrenz durchsetzen und haben zudem einen sozialen Auftrag zu erfüllen. Wir schließen hier keine Behinderungsform aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei dem großen Zeitaufwand, der ab einer gewissen Funktion Voraussetzung ist, ist eine ungeheure Disziplin notwendig. Auch muß man mit der Zeit lernen, zwischen wichtigen und weniger wichtigen Dingen zu unterscheiden. Ich denke, daß mir diese Organisation sehr gut gelingt. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich wende sicherlich zwischen fünf und acht Prozent meiner Zeit für meine Weiterbildung auf. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Für mich ist das Wichtigste, daß in unserer globalisierten und hochtechnisierten Welt immer noch der Mensch im Vordergrund steht. Nur dann kann man erfolgreich sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das oberste Ziel ist für mich, daß wir nie unsere Wurzeln vergessen. Ich möchte meine Funktionen im Beruf und auch in der Gesellschaft erhalten. Einer der obersten Entscheidungsträger im Unternehmen zu bleiben ist für mich ein ganz großes Ziel.