Zum Erfolg von Gerhard Arthofer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg hat viele Gesichter. Für mich hängt er davon ab, ob innerhalb der Firma zusammengearbeitet wird oder nicht. Erfolg kann man nur gemeinsam erreichen, einer alleine richtet da nicht viel aus. Wichtig ist es, ein Ziel zu haben, auf das hingearbeitet wird.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im großen und ganzen schon, obwohl es natürlich Rückschläge gibt - es kann nicht immer nur bergauf gehen. Außerdem meine ich, daß die Zeit recht schnellebig geworden ist. Heute muß man oft binnen kurzer Zeit eine völlig andere Richtung einschlagen und rasch reagieren.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Wichtig ist mir, meine Arbeit mit Freude zu verrichten und sich damit identifizieren zu können. Alleine des Erfolges wegen darf ich keine Arbeit machen, da werde ich nicht glücklich damit sein. Und schließlich darf es mir auch nichts ausmachen, wenn es Wochen gibt, in denen ich 70 Stunden arbeite.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich lasse mich nicht leicht aus der Ruhe bringen und habe die Gabe, einen klaren Kopf zu bewahren. Spontane Entscheidungen sind manchmal notwendig. Da muß man unterscheiden, ob eine schnelle oder eine einschneidende Entscheidung ansteht. Wenn von einem Entschluß sehr viel abhängt, muß ich mir die erforderliche Zeit nehmen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Daß ich damals von meinem Lehrbetrieb wegging, war aus heutiger Sicht eine gute Entscheidung. Hier sind in den 16 Jahren natürlich auch Freundschaften entstanden.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Onkel Franz Rathmanner hat mich als Mensch fasziniert. Geprägt hat mich weiters, daß ich die Chance hatte, in einer kleinen Firma eingesetzt zu werden. Da hat man, meiner Meinung nach, mehr Möglichkeiten, den Ablauf und die Vielseitigkeit zu erfassen und dementsprechend viel zu lernen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In der Branche gibt es einige schwarze Schafe - es braucht nicht viel, um in Verruf zu geraten. Die Liste der empfohlenen Verkaufspreise ist oft gar nichts wert, wenn der Großhändler bei Ausschreibungen die Preise unterbietet. Ihm ist es eher möglich, genügend Rabatt zu gewähren. Da wird es dann uninteressant, weil kein fairer Wettkampf mehr gegeben ist.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mir ist vor allem Teamfähigkeit wichtig - es muß sich jeder auf den anderen verlassen können. Auch wenn jemand kurzfristig ausfällt, muß gewährleistet sein, daß der Betrieb läuft, und das ist nur in einem funktionierenden Team möglich. Unsere Anforderungen sind ansonsten recht vielfältig. Ein Mitarbeiter muß auf die Kunden zugehen und auf sie eingehen können. Damit wird das nötige Vertrauen aufgebaut.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich habe selbst viel Kundenkontakt und gebe Lob natürlich an meine Mitarbeiter weiter. Freilich muß ich sie auch auf Fehler hinweisen, damit sie die Chance haben, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wir haben noch keine Kinder, sodaß sich diese beiden Bereiche einstweilen noch ganz gut vereinen lassen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Dafür hätte ich gerne mehr Zeit. Es ergibt sich am Markt und im Berufsleben ständig etwas Neues, sodaß man immer am letzten Stand sein sollte. Produktschulungen finden bei uns oft vor Ort statt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Den jungen Menschen möchte ich die Erfahrung weitergeben, daß man nur gemeinsam stark ist. Mit übertriebenem Egoismus kommt man im Leben nicht weiter.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin mit beiden Beinen im Leben stehen.