Zum Erfolg von Erik Steger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, sowohl im Beruf als auch im Privatleben Zufriedenheit zu erlangen - das eine geht nicht ohne das andere. Erfolg impliziert aber auch, für seine Leistung Wertschätzung und Anerkennung zu erfahren.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich betrachte mich im Sinne meiner Definition als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Einige Komponenten - von denen ich hoffe, sie zu erfüllen - sind für einen Wirtschaftsanwalt wichtig: die Fähigkeit, vom abstrahierten Juristischen in eine leicht verständliche Sprache zu gelangen; die Sprache des Kunden im selbst gewählten Spezialgebiet sprechen zu können; unausgesprochene Bedürfnisse, die bei Fachgesprächen im Raum stehenbleiben, zu erkennen und zu benennen; und schließlich die Fähigkeit, junge Talente zu führen, sie zu motivieren und zu binden. Kulturelle Offenheit ist in unserer Kanzlei ebenfalls von großer Bedeutung.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es gibt in meinem Beruf zwei Arten von Problemstellungen. Zunächst jene des Rechtsproblems, wo man unter Umständen nicht auf einfachem und direktem Weg eine Lösung erwirken kann. Ein derartiges Problem ist zu analysieren und zu abstrahieren - was bedeutet, das Handwerkszeug des Juristen einzusetzen. Ein Jurist muß alternative Pfade finden, die zur optimalen Lösung führen. Die zweite Problemstellung ist ein Problem in einer Verhandlungssituation, wo man dem Nein des Gegenübers begegnet. In diesem Fall geht es darum, sein Gegenüber zu einem Ja zu bringen, oder unterschiedliche Interessen der Parteien in eine Vereinbarung derart zu verpacken, daß der eigene Mandant mit der gefundenen Vereinbarung leben kann. Verhandlungsgeschick lernt man im Leben, und nicht auf der Universität, und diese Fähigkeit ist bei Problemlösungen essentiell.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Jede Lebensphase hat ihre eigenen Themen. Dinge, die einem mit 18 Jahren wichtig sind, verblassen später. Einen Mentor zu haben, kann sehr hilfreich sein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Je nach Alter und Status des Mitarbeiters sind meine Erwartungen unterschiedlich. Von meinen Partnern erwarte ich mir neben einem ebenso hohen Engagement, wie ich selbst an den Tag lege, eine entsprechende Identifikation mit den getroffenen Entscheidungen. Von mir unterstellten Mitarbeitern erwarte ich mir Lernwillen, Zuverlässigkeit und sehr viel Einsatz.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin bemüht, private Themen nicht in den Berufsalltag zu tragen und umgekehrt. Das persönliche Glück muß Priorität haben, allerdings ist auch das Verständnis des Partners nötig, um einen Beruf wie jenen des Anwalts, der viel Zeit und Einsatz erfordert, mit einer privaten Beziehung bestmöglich zu vereinbaren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich empfehle jungen Menschen, nicht den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen, sondern jenen, von dem man später am meisten profitiert. Was man einst auf seinem Weg liegen ließ, kann man später oft nicht mehr nachholen. Ich rate auch zu einem Auslandsaufenthalt und dazu, ein Post-Graduate-Studium erst nach zwei Jahren Berufserfahrung zu absolvieren. Zwei Fremdsprachen fließend zu sprechen, erachte ich weiters als besonders wesentlich, Englisch ist auf jeden Fall unverzichtbar.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es ist mir mittelfristig ein Anliegen, zur Weiterentwicklung von Wolf Theiss beizutragen. Langfristig geht es auch darum, mehr Zeit für Marketing und Strategieüberlegungen zu erlangen.