Zum Erfolg von Helmut Aulitzky
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, über ein großes Fachwissen in meinem Bereich zu verfügen und auch über die Grenzen hinaus als Fachmann anerkannt zu werden. Meine Meinung wird akzeptiert, ich werde auch als einer der wenigen zu den verschiedenen Kongressen eingeladen. Das alles bedeutet Erfolg für mich. Materielle Dinge sind nicht so wichtig für mich, aber ich brauche mir im folgenden Jahr keine Gedanken machen, wenn die Jahresbilanz stimmt. Das ist wichtig für mich, auch weil ich meinen Mitarbeitern gegenüber Verantwortung trage. Eine Grundvoraussetzung für Erfolg liegt natürlich auch darin, daß es im privaten Bereich funktioniert.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich im Sinne meiner Definition als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich kann mir Dinge sehr gut merken und jederzeit abrufen, weiters kann ich ausgezeichnet kombinieren und Fakten in Zusammenhang bringen. Ich kann aus verschiedenen Informationen Schlüsse ziehen. Ich kann sehr gut zuhören und mit den verschiedensten Menschen diskutieren, das ist ein wesentlicher Punkt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich versuche schon, mir von den verschiedensten Menschen gute Eigenschaften anzueignen. Geprägt hat mich sicher mein erster Vorgesetzter bei der DAS Versicherung, Herbert Pechlaner. Er zwang mich, zuerst das Hirn einzuschalten und dann erst den Mund aufzumachen. Mein Schadensleiter bei der Allianz in Wien, Herr Dipl.-Ing. Wilfing, hat mich auch sehr geprägt. Er war menschlich und ging auf sein Gegenüber ein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre sehr viel fachliche Anerkennung. Wenn ich zu Kongressen und Seminaren eingeladen werde und als Fachmann gefragt bin, freut mich das natürlich schon sehr. Meine Kollegen schätzen mich aber nicht nur fachlich, sondern auch als Mensch.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt viele Probleme in unserer Branche, die als ungelöst scheinen. Ein wesentliches stellt sicher die Vorsorge im Katastrophenschutz dar. Es wird zwar von den Politikern immer davon gesprochen, was nicht alles getan wird, aber in Wirklichkeit gibt es nach wie vor ein enormes Manko. Ich habe gerade im letzten Jahr in Tirol viele Schadensfälle begutachtet, im Paznaun oder auch im Außerfern. Großen Unternehmern wurde zwar geholfen, aber als Privatperson hat man praktisch keine Chance. Anscheinend ist in Österreich nicht durchsetzbar, daß man für die Betroffenen gute Lösungen findet, in anderen europäischen Ländern gibt es wesentlich bessere Maßnahmen und Förderungen, bei uns sperrt sich noch immer die Politik gegen das Zustandekommen eines guten Katastrophenschutzes. Ich weigere mich, diese Situation so hinzunehmen, und ich werde in diesem Bereich weiterhin kämpfen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen natürlich eine große Rolle. Ich bin sehr offen und ehrlich meinen Mitarbeitern gegenüber, und jeder Mitarbeiter hat seinen Bereich, in dem er selbständig arbeiten kann. Das ist sehr wichtig für die Motivation.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite sehr viel, aber ab Samstag Mittag bis Sonntag Abend reserviere ich mir Zeit für mich und meine Familie, diese Zeit ist mir heilig. Meine Frau akzeptiert, daß ich viel arbeite.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Großartige Ziele habe ich mir nicht mehr gesetzt. Ich möchte möglichst lange weiterarbeiten, sonst hätte ich mich nicht mit fast 56 Jahren selbständig gemacht. Ich hoffe, daß es meine Gesundheit zuläßt, noch lange zu arbeiten und daran Freude zu haben.
Ihr Lebensmotto?
Ich lebe im Heute, nicht im Gestern oder Morgen.